Ergiebige Niederschläge lassen die Flüsse in Deutschland bedrohlich ansteigen. Viele Regionen sind von Hochwasser betroffen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Kaum Entwarnung in den Hochwassergebieten: In Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen bleibt die Lage auch am Samstag angespannt, in Sachsen ist die Hochwassergefahr hingegen größtenteils gebannt. Doch der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt weitere Regenfälle voraus.
TV-Meteorologe warnt vor starken Regenfällen ab Montag
7.34 Uhr: Der ZDF-Meteorologe Özden Terli warnt vor neuen Regenfällen zum Wochenanfang. Der Samstag werde weitestgehend trocken, ab Sonntag komme erster Regen. Ab Montag komme viel Regen dazu, sagte der Wetterexperte in der Sendung „ZDFheute live“. „Dadurch, dass die Lage derart katastrophal ist, ist das ein ausschlaggebender Faktor, ob sich die Lage verschärft.“ Das müsse man im Auge behalten. „Ab Montag geht’s zur Sache.“ Damit ist zum neuen Jahr hin keine Entspannung der Hochwassersituation in Sicht.
THW sorgt sich um aufgeweichte Deiche
3.10 Uhr: Das Technische Hilfswerk (THW) stellt sich auf einen Einsatz in den Hochwasser-Gebieten bis in die erste Januar-Woche hinein ein. „Es ist ganz klar, dass das über den Jahreswechsel andauern wird“, sagte die THW-Präsidentin Sabine Lackner der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Was uns hoch besorgt, ist der Zustand der Deiche.“ Sie seien massiv aufgeweicht. Ein Schwerpunkt der Einsätze sei die Deichverteidigung, sagte sie. „Teilweise ist hinter den Deichanlagen schon die erste Wohnbebauung.“
Täglich seien etwa 1.000 Einsatzkräfte in den betroffenen Gebieten unterwegs. „Wir haben alle Landesverbände im Einsatz.“ Lackner zufolge hilft das THW in Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Thüringen und Sachsen. „Das sind unbezahlte Profis, das sind alle Ehrenamtler“, so die Verbandspräsidentin.
Lage bleibt angespannt – Hochwasser in Bildern
20.19 Uhr: In vielen Hochwasserregionen Deutschlands bleibt die Lage auch am Freitag angespannt. Einsatzkräfte von Feuerwehr, DLRG, dem Technischen Hilfswerk und auch der Bundespolizei sind im Einsatz. Sehen Sie hier das Ausmaß der Wassermassen in Bildern:
Fünf Menschen aus Haus in Meppen mit Traktor gerettet
17.54 Uhr: Fünf Menschen sind in Meppen im niedersächsischen Emsland aus einem von Wasser umgebenen Haus mithilfe eines Traktors gerettet worden. Zunächst habe die Feuerwehr versucht, die Menschen mit einem Boot aus dem Haus zu retten, sagte ein Sprecher der Feuerwehr am Freitag. Ein Landwirt konnte schließlich mit seinem Traktor durch das Wasser fahren und mit dem Anhänger die Eingeschlossenen aus dem Haus bringen.
Der Landwirt war demnach vor Ort, weil er Sandsäcke zur Sicherung transportierte. Die Hochwasserlage in Meppen sei dem Sprecher zufolge stabil, jedoch sehr angespannt.
Altenheim im Kreis Gifhorn wegen Hochwasser evakuiert
16.14 Uhr: Ein Alten- und Pflegeheim in Müden (Aller) im Landkreis Gifhorn ist evakuiert worden, weil Wasser in das Haus eingedrungen ist. Am Freitag wurden 13 Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Heim geholt, sagte der Kreisbereitschaftsleiter des Kreisverbands Gifhorn des Deutschen Roten Kreuzes (DRK), Horst Kraemer. Schon am Donnerstag hatten ehrenamtliche Helfer des DRK sowie von der Freiwilligen Feuerwehr rund 20 Bewohnerinnen und Bewohner in anderen Seniorenheimen untergebracht. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet.
Nach Angaben des Kreisbereitschaftsleiters drückte sich das Wasser von unten in den Keller der Einrichtung. Auch der Fahrstuhl konnte nicht mehr genutzt werden. Die Evakuierung wurde am Freitagmittag abgeschlossen. Die Bewohnerinnen und Bewohner des Altenheims sollen in den anderen Seniorenheimen bleiben, bis die Einrichtung in Müden wieder freigegeben wird. Wann dies der Fall sein wird, blieb zunächst unklar.
Normalisierung an Hochwasser-Krisenpunkten in Thüringen
16.05 Uhr: Die Öffnung eines Helme-Deichs hat dem Ort Mönchpfiffel-Nikolausrieth im Kyffhäuserkreis Erleichterung in der Hochwassersituation gebracht. Die seit dem Donnerstag kritische Lage in dem 300-Einwohner-Dorf direkt an der Grenze zu Sachsen-Anhalt habe sich entspannt, sagte ein Sprecher des Landratsamtes am Freitag.