Entlang der Grenze Lettlands zu Russland und Weißrussland werden Betonstrukturen, auch als „Legosteine“ bekannt, errichtet.
In der östlichsten Region Lettlands, Latgale, ist der Bau der ersten Phase der Baltischen Verteidigungslinie im Gange.
Pyramidenförmige Hindernisse aus Stahlbeton wurden auf Lastwagen in das Gebiet transportiert, wo sie zum Schutz der Außengrenzen Lettlands und Europas eingesetzt werden sollen.
Derzeit stellt die Armee die Hindernisse in Depots von Kommunen oder staatlichen Institutionen nahe der Grenze zu Russland und Weißrussland zusammen.
Sie werden dann in Abständen entlang der Grenze an Orten postiert, die die nationalen Streitkräfte für notwendig erachten.
„Dieses Material wurde im Zweiten Weltkrieg verwendet. Es ist noch heute hier und da in Wäldern oder Moosen in Europa zu sehen. Es mag prähistorisch aussehen, aber angesichts der anhaltenden Feindseligkeiten in der Ukraine ist es leider immer noch ein wirksames Mittel“, sagt Kaspars Lazdins, Inspektor der Ingenieure der lettischen Streitkräfte.
„Wir verwenden diese Materialien nicht nur, um im Kriegsfall feindliche Aktionen zu verhindern, sondern sie dienen auch zur Abschreckung“, fügt er hinzu.
Die Strukturen werden von lokalen Unternehmen in der Stadt Daugavpils hergestellt und sollen künftig mit Sprengstoff und Minen verstärkt werden.
Was ist die Baltische Verteidigungslinie?
Im Januar kündigten Lettland, Litauen und Estland gemeinsam ihren Plan zum Bau einer Verteidigungslinie an, die ihre Außengrenzen zu Russland und Weißrussland nach dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine schützen soll.
Dem Foreign Policy Institute zufolge wird die Linie keine Küstenverteidigung umfassen, sondern vielmehr Bunker an Land, Abwehrparks und Versorgungsleitungen.
Laut dem Zentrum für Europäische Politikanalyse (CEPA) ist außerdem die Errichtung natürlicher Barrieren wie Bäume und Entwässerungsgräben sowie die Verstärkung bestehender Stacheldrahtzäune entlang der litauischen und lettischen Grenze zu Weißrussland vorgesehen.
Der Vorschlag für eine Verteidigungslinie entstand nach dem NATO-Gipfel im vergangenen Jahr in Madrid. Bei diesem Gipfel wurde vereinbart, dass entlang der Grenzen Europas und der NATO erhebliche Verstärkungen nötig seien, um eine groß angelegte russische Invasion abzuwehren.