Keine Frage: Die Verkaufskandidaten des FC Bayern haben nichts getan, was eine Verbannung aus der ersten Mannschaft rechtfertigen würde. Es war schließlich der Verein, der sie mit Spitzengehältern ausgestattet hat und nun loswerden möchte. Ist das moralisch bedenklich? Auf jeden Fall.
Aber: Der FC Bayern ist in den letzten Jahren ohnehin nicht durch das früher mal vereinstypische familiäre Verhalten aufgefallen – und droht nun auf wertvollen Stars sitzenzubleiben. Deshalb muss er jetzt an sich denken und den Druck auf die Spieler erhöhen.
Wer in eine Trainingsgruppe zwei gesteckt wird, sich aber im besten Fußballalter befindet und spielen will, hat ganz sicher eine ganz andere Motivation, einen Wechsel zu forcieren oder ein Angebot eines anderen Klubs anzunehmen.
Ehrlicherweise ist das sogar die einzige Chance, die Spieler noch loszuwerden. Natürlich sinkt dadurch der Marktwert weiter, aber es geht doch schon lange nicht mehr nur um die Ablösesummen. Es geht schlicht darum, überhaupt noch Geld für die Stars zu bekommen und das Gehalt einzusparen.
Coman (20 Mio.), Kimmich (19,5 Mio.), Gnabry (19 Mio.), Goretzka (18 Mio.), Davies (11 Mio.), Mazraoui (8 Mio.) und de Ligt (16 Mio.) bekommen zusammen mehr als 110 Millionen Euro im Jahr. Wenn im schlimmsten Fall keiner geht, muss Bayern die in den nächsten 12 Monaten löhnen – um dann Kimmich und Davies auch noch ganz ablösefrei zu verlieren.
Das ist dann nichts anderes als ein wirtschaftlicher Totalschaden.