Reflux kann auf Dauer der Speiseröhre schaden und zu einem sogenannten Barrett-Syndrom führen. Welche Ernährung Fachleute empfehlen.
Das Wichtigste im Überblick
- Barrett-Ösophagus vorbeugen: Diese Ernährung mindert Reflux
- Welche Ernährung bei bestehendem Barrett-Syndrom?
Viele Menschen haben immer wieder mit Reflux zu tun. Dabei gerät Magensäure dorthin, wo sie eigentlich nicht hingehört: in die Speiseröhre. Das kann sich vor allem durch Sodbrennen bemerkbar machen. Darüber hinaus können viele weitere Beschwerden auftreten, etwa häufiges Aufstoßen, ein Druck im Oberbauch oder Reizhusten.
Bei anhaltenden Beschwerden durch Magensäure sprechen Fachleute von einer gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD). Sie sollte behandelt werden, denn sie erhöht das Risiko für einen sogenannten Barrett-Ösophagus: Er entsteht, wenn immer wieder Magensaft in die Speiseröhre gelangt und sich dadurch die Schleimhaut des Organs krankhaft verändert. In seltenen Fällen kann dies nach vielen Jahren Speiseröhrenkrebs zur Folge haben.
Durch die Ernährung lässt sich Reflux häufig positiv beeinflussen und somit einem Barrett-Syndrom vorbeugen. Und auch, wenn eine Person bereits einen Barrett-Ösophagus hat, kann es hilfreich sein, die Ernährung in den Blick zu nehmen.
Manchmal hilft bereits eine Ernährungsumstellung, Refluxbeschwerden besser in den Griff zu bekommen – und somit das Risiko für einen Barrett-Ösophagus zu senken. Die „richtige“ Ernährung bei Reflux gibt es nicht. In vielen Fällen verschafft es Betroffenen Linderung, wenn sie Lebensmittel weglassen wie:
- Kaffee
- stark gewürzte Speisen
- fettige Speisen
- Zitrusfrüchte wie Zitronen oder Orangen
- Schokolade
- Getränke mit Kohlensäure
Welche weiteren Lebensmittel Sodbrennen fördern können, lesen Sie hier.
Allerdings ist von Person zu Person verschieden, welche Ernährung gegen Refluxbeschwerden tatsächlich am besten geeignet ist: Mit der Zeit gelingt es den meisten Betroffenen, die Lebensmittel zu benennen, welche die Beschwerden verschlimmern. Dann sollten sie versuchen, möglichst darauf zu verzichten, oder diese nur gelegentlich verzehren.
- Schnelle Hilfe: Diese fünf Getränke lindern Sodbrennen
Rauchen und Alkoholgenuss können Reflux verschlimmern. Auch besonders üppige Mahlzeiten sind eher nicht zu empfehlen. Stattdessen sind mehrere kleinen Portionen über den Tag verteilt zu bevorzugen. Da Übergewicht möglicherweise Reflux begünstigt, kann es zudem helfen, gegebenenfalls etwas abzunehmen. Was Betroffene sonst noch gegen Refluxbeschwerden wie Sodbrennen unternehmen können, lesen Sie im Artikel: „Wie Sodbrennen entsteht und was dagegen hilft“
Mitunter lassen sich die Beschwerden jedoch allein über die Ernährung oder einfache Verhaltensweisen nicht ausreichend lindern. Manche Personen leiden unter Reflux, obwohl sie auf ihre Ernährung achten und allgemeine Tipps befolgen. Dann wird die Ärztin oder der möglicherweise Medikamente verschreiben, welche die Magensäure binden oder ihre Bildung hemmen. In der Regel kommen sogenannte Protonenpumpenhemmer (PPI) wie Pantoprazol oder Omeprazol zum Einsatz.
Wenn bereits ein Barrett-Syndrom vorliegt, kann ebenfalls eine Ernährungsumstellung sinnvoll sein.
Es ist bislang unklar, inwieweit die Ernährung Einfluss darauf hat, ob sich aus einem Barrett-Syndrom Speiseröhrenkrebs entwickelt. Studien haben jedoch gezeigt, dass eine Ernährung mit viel Obst und Gemüse das Risiko für Speiseröhrenkrebs senken kann.
Bei anhaltenden Refluxbeschwerden ist es wichtig zu verhindern, dass weiterhin Magensäure in die Speiseröhre fließt. Daher kann es bei Personen mit Barrett-Ösophagus (und gleichzeitigen Symptomen von Reflux) sinnvoll sein, die Ernährung unter die Lupe zu nehmen und herauszufinden, welche Lebensmittel gut vertragen werden und welche nicht. Zusätzlich nehmen die Erkrankten in der Regel Protonenpumpenhemmer.
Auf das Rauchen sollten Menschen mit Barrett-Syndrom verzichten, da es das Risiko erhöht, dass die Erkrankung fortschreitet.