Mit dem Heimspiel gegen Aachen startet RW Essen in die Saison. Die Hafenstraße soll wieder zur Festung werden. Ein neuer Stürmer könnte direkt sein Debüt feiern.
Lange mussten die Fans von Rot-Weiss Essen darauf warten, dass nach dem Abgang mehrerer Leistungsträger hochkarätige Neuzugänge für die Offensive an die Hafenstraße kommen. In den vergangenen Tagen aber kam ordentlich Schwung in die Personalgeschichte, und so gehen Verein und Umfeld jetzt mit einer großen Portion Optimismus und noch mehr Vorfreude in das erste Saisonspiel gegen Alemannia Aachen am Samstag (ab 14 Uhr).
Erst an diesem Donnerstag machte RWE den Transfer von Manuel Wintzheimer perfekt und präsentierte damit einen neuen Stürmer. Der 25-Jährige, der vom 1. FC Nürnberg ausgeliehen wird, hat bereits mehr als 100 Zweitligapartien für den Club, den HSV und den VfL Bochum in seiner Vita stehen.
Essens Trainer Christoph Dabrowski sieht in ihm einen „Spieler, der sehr viel Erfahrung und eine gewisse Flexibilität im Offensivbereich mitbringt und auf mehreren Positionen spielen kann.“ Da Wintzhemer bei der U23 der Nürnberger die komplette Vorbereitung absolviert hat, ist er für den Trainer auch direkt ein Kandidat für einen Einsatz gegen Aachen: „Er ist vom Fitnesslevel auf einem Top-Niveau und steht im Kader.“
Noch besser sieht es beim zweiten Top-Zugang der vergangenen Tage aus. Ahmet Arslan, der nach zähen Verhandlungen aus Magdeburg losgeeist wurde, könnte an diesem Samstag von Beginn an auflaufen. „Arslan bietet uns gerade in der Offensive extrem viele Möglichkeiten. Er hat ein klares Bild von unserer Spielidee, hat sich super eingefügt. Man sieht, welch hohe Qualität er mitbringt. Er hat eine hohe Spielintelligenz und adaptiert sehr viele Dinge sehr schnell und verinnerlicht sie – natürlich ist er ein Kandidat für die Startelf“, gerät Dabrowski bei der Frage nach dem 30-Jährigen regelrecht ins Schwärmen.
In Essen soll Arslan, der in der vorletzten Saison Torschützenkönig der 3. Liga war, dem offensiven Mittelfeld Ideen und Torgefahr verleihen. Und er soll helfen, den typischen RWE-Fußball wieder auf den Platz zu bringen, den Dabrowski von seiner Mannschaft auch in der neuen Spielzeit sehen möchte: „Wir wollen mutig spielen und das Spiel aktiv gestalten. Wir wollen die Initiative ergreifen und nach vorn spielen.“ Lösungen mit Ball waren auch in den vergangenen Wochen ein großes Thema: „Das ist unsere Spielidentität und da haben wir in der Vorbereitung einen guten Schritt in der Entwicklung gemacht“, zeigt sich der Trainer überzeugt.
Mit der offensiven Spielweise soll auch wieder der Schulterschluss mit den Fans gelingen. „Die Zuschauer lechzen danach, wieder Hafenstraßen-Fußball zu sehen. Mit dem zwölften Mann im Rücken wollen wir aus der Hafenstraße wieder eine Festung machen. Das Feuer soll wieder überspringen, Leidenschaft und Power sollen wieder erkennbar sein, darauf arbeiten wir hin“, betont Dabrowski. Gegen Aachen ist das Stadion ausverkauft, rund 2.500 Gäste-Fans werden ihre Mannschaft nach Essen begleiten.
Vor dem Aufsteiger aus Aachen hat RWE derweil gehörigen Respekt. Dabrowski erwartet einen „sehr aktiven Gegner gegen den Ball, der uns permanent unter Druck setzen will“. Die Alemannia sei eine Mannschaft „mit einer gewissen Aufstiegseuphorie, die sehr intensiv spielt, sehr mannorientiert, mit vielen Pressingphasen, einem guten Umschaltspiel und einer guten Mentalität.“
Einem eigenen Erfolg aber soll das zum Saisonauftakt nicht im Wege stehen. „Wir sind sehr gut vorbereitet und wissen, was auf uns zukommt“, sagt der Essener Trainer. „Wir legen den Fokus auf unsere Stärken und ziehen daraus unsere Kraft.“