Jugendherbergen bieten mehr als nur günstige Übernachtungsmöglichkeiten. Neben der Organisation gemeinsamer Aktivitäten bieten sie Reisenden auch die Möglichkeit, tiefere Einblicke in Land und Leute zu gewinnen. Ein Interview über das Jugendherbergsleben mit Prof. Günther Schneider, Präsident des Jugendherbergs-Dachverbands.
Jugendherberge – das klingt nach einer Unterkunft für junge Leute. Ab welchem Alter ist man für den Aufenthalt in einer Jugendherberge zu alt?
Man ist nie zu alt. Immer mehr Familien und alleinstehende Erwachsene besuchen uns. Für alle, die Gemeinschaft erleben möchten, ist es eine günstige Übernachtungsmöglichkeit. Wir verstehen uns als Treffpunkt, zum Entspannen und für geselliges Beisammensein. Menschen, die sich vorher noch nie begegnet sind, treffen sich zum Basketballspielen, Wandern, Kräutersammeln oder Demokratiespielen.
Jugendherbergen bieten Platz für Menschen aus aller Welt. Warum ist es so wichtig, dass so etwas für internationale Reisende zur Verfügung steht?
Das Konzept der Jugendherberge steht für kulturelle Offenheit und ist daher für die heutige Gesellschaft von großer Relevanz. Unabhängig von der Herkunft der Menschen ist es wichtig, Land und Leute kennenzulernen und auch in den Dialog miteinander zu treten. Auch mit unseren Partnerorganisationen in Ländern wie China, Polen und Japan pflegen wir einen engen internationalen Austausch. Allein am IOU Respect-Programm nahmen 1.000 Menschen teil.