Bei einer Wohnungsdurchsuchung in Berlin-Weißensee hat die Polizei einen brisanten Fund gemacht. Ein Sprengstoffkommando musste anrücken.
Die Staatsanwaltschaft Berlin hat am Dienstagmorgen die Durchsuchung einer Wohnung an der Smetanastraße in Berlin-Weißensee angeordnet. Im Rahmen der Maßnahmen stieß die Polizei auf einen Zufallsfund: Die Beamten entdeckten Sprengstoff. Die „B.Z.“ hatte zuerst über den Einsatz berichtet.
Ein Sprecher der Berliner Polizei bestätigte gegenüber t-online, dass in der Wohnung eines Mannes „geringe Mengen Sprengstoff“ sichergestellt worden seien. Die Polizei richtete einen Sperrkreis von 50 Metern ein. Dieser ging von der Kreuzung Meyerbeerstraße bis zur Kreuzung Gounodstraße. Am späten Nachmittag wurden die Sperrungen wieder aufgehoben.
Ein Sprengstoffkommando wurde angefordert, um in der Wohnung eine kontrollierte Sprengung herbeizuführen. Dabei mussten 200 Bewohner der umliegenden Mietshäuser aus Sicherheitsgründen ihre Wohnungen verlassen. Etwa 50 Kräfte waren im Einsatz.
Ein Reporter der „Berliner Morgenpost“ hat kurz vor 16 Uhr ein Video auf X geteilt, in dem zu hören ist, wie die Spezialisten die kontrollierte Sprengung durchführen. Kurz darauf sei über Funk die Durchsage „Sprengung erfolgt“ gekommen. Bis 16.30 Uhr blieb der Bereich aber noch gesperrt, danach konnten die Mieter in ihre Wohnungen zurückkehren.
Nach Informationen des „rbb“ ging es bei der von der Staatsanwaltschaft angeordneten Durchsuchung um Ermittlungen wegen schweren Raubes. Bei dem Bewohner der Wohnung soll es sich um einen 40-Jährigen handeln, der am vergangenen Donnerstag (25. Juli) zwei YouTuber aus der Querdenkerbewegung in Kreuzberg angegriffen haben soll. Lesen Sie hier mehr zu dem Vorfall. Dabei sei Reizstoff versprüht und ein Mikrofon gestohlen worden. Dieses habe man bei der Wohnungsdurchsuchung finden wollen – jedoch ohne Erfolg, teilte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft mit.
Neben dem Sprengstoff habe die Polizei Hinweise gefunden, dass der 40-Jährige Verbindungen zur linksextremen Szene habe. Er wurde nach Angaben der Staatsanwaltschaft vorläufig festgenommen. Es werde nun geprüft, ob der Sprengstoff dem Verdächtigen zuzuordnen sei.