Lungenentzündung: Risikofaktoren
Eine Lungenentzündung kann im Prinzip jeder bekommen. Bei manchen Menschen ist das Risiko für eine Pneumonie jedoch größer als bei anderen. Ein höheres Erkrankungsrisiko haben beispielsweise:
- Säuglinge und Kleinkinder
- ältere Menschen
- Raucher und Raucherinnen
- Alkoholkranke
Daneben können andere bereits bestehende Erkrankungen das Risiko für eine Lungenentzündung erhöhen, wenn diese das Immunsystem schwächen oder die Abwehrmechanismen der Lunge beeinträchtigen. Das gilt zum Beispiel für:
- Diabetes (Zuckerkrankheit)
- Krebserkrankungen
- Nierenfunktionsstörungen
- Asthma
- COPD
- Grippe (Influenza)
- Herzerkrankungen
Daneben gibt es körperliche Faktoren, die eine Lungenentzündung begünstigen – zum Beispiel wenn Umstände vorliegen, die es erleichtern, dass Erreger oder Mageninhalt in die Lunge gelangen, etwa durch Probleme beim Schlucken. Das kann beispielsweise bei Bettlägerigkeit passieren, wenn Betroffene im Liegen flacher atmen oder der Hustenreflex nicht richtig funktioniert, der bei Verschlucken normalerweise einsetzt. Fachleute sprechen in solchen Fällen von Aspirationspneumonie.
Lungenentzündung: Diagnose
Bei einer typischen Lungenentzündung geben in der Regel bereits die Symptome deutliche Hinweise auf die Diagnose. Eine körperliche Untersuchung, bei der der Arzt oder die Ärztin auch die Lunge abhört, kann den Verdacht erhärten.
Bildgebende Untersuchungen können genaueren Aufschluss darüber geben, ob das Lungengewebe entzündet ist. In der Regel kommt dazu eine Röntgenuntersuchung zum Einsatz, in manchen Fällen jedoch auch eine Computertomografie oder eine Ultraschalluntersuchung.
Mit einer Blutuntersuchung lassen sich verschiedene Blutwerte bestimmen. Von Interesse sind hierbei insbesondere die Entzündungswerte.
Bei einer Lungenentzündung sinkt oft der Sauerstoffgehalt im Blut. Dieser lässt sich innerhalb weniger Sekunden mit einem Pulsoxymeter feststellen, welches als Clip ähnlich wie eine Wäscheklammer auf den Finger gesteckt wird.
Um den genauen Krankheitserreger nachzuweisen, können Proben von zum Beispiel Blut oder Auswurf zur Untersuchung ins Labor geschickt werden.
Lungenentzündung: Behandlung
Bei einer Lungenentzündung richtet sich die Therapie nach der jeweiligen Ursache. In der Regel muss die Erkrankung mit Medikamenten behandelt werden. In den meisten Fällen kommen dafür Antibiotika zum Einsatz, da normalerweise Bakterien die Lungenentzündung hervorrufen.
Ist die Lungenentzündung die Folge einer Grippe oder einer Corona-Infektion, können virenhemmende Mittel (sogenannte Virostatika) helfen. Oft erhalten Betroffene gleichzeitig Antibiotika, damit es nicht zusätzlich zu einer Infektion mit Bakterien kommt.
Sind andere Erreger (wie Pilze oder Parasiten) die Auslöser der Lungenentzündung, verschreibt der Arzt oder die Ärztin Medikamente, die gezielt gegen diese wirken.
In schweren Fällen können weitere Medikamente notwendig sein. Je nach Situation erhalten Betroffene zusätzlich Kortison.
Kommt es im Verlauf der Lungenentzündung zu einer mangelhaften Versorgung mit Sauerstoff über die Atmung, kann eine künstliche Sauerstoffzufuhr helfen – etwa über eine Nasemaske oder (in sehr schweren Fällen) über eine künstliche Beatmung.
Behandlung meist zu Hause möglich
In etwa acht von zehn Fällen kann eine Lungenentzündung ambulant beziehungsweise zu Hause behandelt werden. Nimmt die Erkrankung einen schwereren Verlauf, kann jedoch ein Krankenhausaufenthalt erforderlich sein. Häufig betrifft das vor allem kleinere Kinder oder Menschen, die bereits älter sind beziehungsweise ein geschwächtes Immunsystem haben.
Was Betroffene selbst tun können
Betroffene, die ihre Lungenentzündung zu Hause auskurieren, können die Heilung unterstützen, indem sie dem Körper Ruhe gönnen und sich schonen. Wichtig ist außerdem, ausreichend zu trinken – am besten Wasser, Saftschorlen oder Kräutertees.