Im letzten Rennen der Saison sichert sich ein früherer Formel-1-Fahrer den Titel und schreibt damit Geschichte.
Der ehemalige Formel-1-Pilot Pascal Wehrlein hat nach einem spannenden Finale als erster Deutscher den WM-Titel in der Formel E gewonnen. In London fuhr der 29-Jährige von Startplatz vier auf Rang zwei vor und verteidigte damit seinen knappen Vorsprung in der Gesamtwertung. Den Sieg sicherte sich Lokalmatador Oliver Rowland (Nissan).
„Es fühlt sich gut an, mir fehlen die Worte“, sagte Wehrlein: „Das habe ich nicht erwartet, aber ich habe daran geglaubt. Jeden Tag habe ich gesagt, dass ich es schaffen kann. Ich bin sehr stolz auf das gesamte Team.“
Wehrlein (Porsche) hatte erst mit seinem dritten Saisonsieg am Samstag die Führung im Gesamtklassement übernommen. Für das letzte Rennen bahnte sich ein Dreikampf um den Titel an, der Deutsche ging mit drei Zählern vor Mitch Evans und sieben Punkten vor Nick Cassidy (beide Neuseeland/Jaguar) in das letzte Saisonrennen. Das Trio lag lange in Führung, und es sah danach aus, als könnte Jaguar die Überzahl zum Titel nutzen.
Ein Crash von Cassidy, ausgerechnet mit Wehrlein-Teamkollege Antonio Felix da Costa, in Runde 29 machte dann aber aus dem Drei- einen Zweikampf. In Runde 34 von 37 kam es dann noch dicker für Jaguar. Evans verließ die Ideallinie, um seinen zweiten erforderlichen Angriffsmodus auszulösen. Doch das ging schief, er musste das Manöver in der folgenden Runde wiederholen – Wehrlein zog vorbei und fuhr vor Evans über den Zielstrich.
Wehrlein fuhr 2016 für den Rennstall Manor und 2017 für Sauber in der „Königsklasse“. In insgesamt 39 Starts erfuhr das einstige Talent sechs Punkte, eine Podiumsplatzierung sprang in den nicht in der Spitze konkurrenzfähigen Autos aber nicht heraus.