Das Hochwasser führt auch zu kritischen Situationen in der Binnenschifffahrt auf dem Main. In den Schleusen wurde es für zwei Tankschiffe zu eng.
Die Hochwassersituation auf dem Main hat am Mittwochabend zu zwei Schiffsunfällen zwischen Mainz und Frankfurt geführt. Kurioserweise ereigneten sich beide Unfälle an nur wenige Kilometer voneinander entfernten Schleusen.
Gegen 21.30 Uhr geriet ein mit 1500 Tonnen Methanol beladenes Binnenschiff in der Schleuse Kostheim bei Groß-Gerau in eine Notlage. Nach Angaben eines Reporters vor Ort hatte sich das niederländische Schiff quer im Wehr der Schleuse verkeilt. Wegen des aktuellen Hochwassers ist die Schleuse derzeit außer Betrieb. Eine Sprecherin des hessischen Polizeipräsidiums bestätigte t-online den Vorfall.
Der Internetdienst „vesselfinder.com“ vermeldet, dass das Schiff auch am Donnerstagmorgen noch nahe der Schleuse an einem Ankerplatz liegt. Weitere Details, auch zum Zustand des Schiffes, lagen der Pressestelle am Morgen noch nicht vor.
Tankmotorschiff in Eddersheim beschädigt
Bei Eddersheim, einige Kilometer stromaufwärts, wurde bereits wenige Stunden zuvor ein Tankmotorschiff beschädigt. Es wurde durch eine starke Querströmung auf den Molenkopf des Schleusenwehrs gedrückt.
Die Bordwand des Schiffes sei dabei auf einer Länge von 30 Metern beschädigt worden, teilte das hessische Polizeipräsidium mit. Verletzt wurde niemand, das Schiff konnte nach einer Überprüfung seine Fahrt fortsetzen, sagte eine Polizeisprecherin. Der Schleusenbetrieb in Eddersheim war nach Angaben der Polizei nicht beeinträchtigt.
Die Ermittlungen zu beiden Vorfällen, insbesondere zur Ursache der Verkeilung des Binnenschiffs in Kostheim, werden fortgeführt. Die Wasserschutzpolizeistation Frankfurt übernimmt die Untersuchungen zum zweiten Unfall in Eddersheim.