Als CDU-Politiker lenkte er über Jahrzehnte die Geschicke der deutschen Politik. Jetzt ist Wolfgang Schäuble tot. TV-Sender reagieren mit Programmänderungen.
Kein Politiker hat als Parlamentarier und als Minister über so viele Jahrzehnte die Bonner und die Berliner Republik geprägt wie Wolfgang Schäuble. Am Mittwochmorgen löste die Nachricht vom Tod des CDU-Politikers entsprechend Schock und Trauer aus – vor allem, da Schäubles Tod von Außen betrachtet so überraschend kam. Der gebürtige Freiburger wurde 81 Jahre alt. Seit Jahren soll er unter einer Krebserkankung gelitten haben, doch er verschrieb sein Leben der Politik und hielt sein privates Leiden aus der Öffentlichkeit heraus.
Anlässlich des Todes von Wolfgang Schäuble reagieren nicht nur Weggefährten und politische Größen mit großer Anteilnahme, auch das Fernsehprogramm wird sich entsprechend verändern. So hat Das Erste bekannt gegeben, den Ablauf seines heutigen Abendprogramms anzupassen. Im Anschluss an die „Tagesthemen“, um 23.45 Uhr, strahlt die ARD im Hauptprogramm den 45-minütigen Nachruf „Wolfgang Schäuble – Lebenslänglich Politik“ aus, der aus dem Hause des SWR stammt.
Dazu heißt es im Pressetext begleitend: „Niemand war so lange in der Politik wie Wolfgang Schäuble. Schäuble war ein Mann, der die Geschicke der Republik über Jahrzehnte mitgeprägt hat. Er hat Politik gestaltet – als Manager der deutschen Einheit etwa. Er wurde Opfer eines Attentats und kämpfte sich zurück ins Leben. Er führte kurzzeitig die CDU, stürzte während einer Parteispendenaffäre und kam wieder: Als Innen- und Finanzminister wurde er zum wohl einflussreichsten Politiker hinter der Bundeskanzlerin Angela Merkel. Als überzeugter Europäer stritt er leidenschaftlich für seine Vorstellungen von der EU.“
Bei Phoenix laufen heute gleich mehrere Schäuble-Sendungen
Ursprünglich war für diese Uhrzeit der Dokumentarfilm „Udo Lindenberg & das Panikorchester“ vorgesehen, dieser wird entsprechend nach hinten verschoben und erst um 0.30 Uhr starten. Das Erste ist nicht der einzige Sender, der zum Tod von Wolfgang Schäuble sein Programm anpasst. Auch der Informationskanal Phoenix reagiert – und das gleich mit mehreren Änderungen.
Von 17.15 Uhr bis 17.45 Uhr öffnet Phoenix das Programm für aktuelle Berichterstattung. Die Sondersendung, moderiert von Tina Srowig, wird sich auf die außerordentliche Karriere und das politische Erbe von Wolfgang Schäuble konzentrieren. Geplant sind Einschätzungen und Gespräche unter anderem mit Volker Kronenberg von der Universität Bonn sowie Live-Schalten mit Constanze Abratzky nach Berlin und aktuelle Reaktionen zum Tod unter anderem von dem CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz.
Im Anschluss an die Sondersendung wird das Porträt „Mensch Schäuble! – Einheitsmacher, Streiter, Steuermann“ ausgestrahlt. Dieses Porträt gibt Einblicke in Schäubles Laufbahn und seinen unverkennbaren Einfluss auf die deutsche und europäische Politik. Um 18.30 Uhr läuft „phoenix persönlich: in Erinnerung – Wolfgang Schäuble zu Gast bei Inga Kühn“.