Berge können bei extremen Wetterbedingungen zu Todesfallen werden. Immer wieder kommen Wanderer ums Leben.
Im Mittelmeerraum haben bereits mehrere Menschen ihr Leben verloren, nachdem sie bei Temperaturen von über 35 Grad wandern gegangen sind. Laut verschiedenen Medienberichten gab es im Juni eine Reihe von Todesfällen auf griechischen Urlaubsinseln. Die Wanderer erlitten meist einen Hitzeschlag und brachen zusammen, oft weil sie nicht genügend Wasser dabei hatten und sich in der Hitze verirrten.
Doch diese Gefahr ist nicht auf den Mittelmeerraum beschränkt, so Stefan Winter vom Deutschen Alpenverein (DAV). Auch in Deutschland wird das Wetter oft unterschätzt, insbesondere wenn die Temperaturen stark schwanken. „Aufgrund der Großwetterlage hat sich noch kein stabiles Sommerhoch durchgesetzt. Wir hatten sehr wechselnde Wetterverhältnisse mit vielen Niederschlägen. Das macht auch die Tourenplanung schwierig.“
Die meisten Unfälle in den Bergen passieren laut der Bergunfallstatistik des DAV durch Stürze während des Wanderns – vor allem beim Abstieg, wenn die Wanderer müde sind und die Stolpergefahr größer ist. An zweiter Stelle stehen Herz-Kreislauf-Probleme, oft in Verbindung mit Hitze.
Bei Regen steigt die Gefahr, auf glitschigem Untergrund auszurutschen. Ebenso können Durchnässung, Unterkühlung und Erschöpfung zu Problemen führen. Bergbäche können schnell anschwellen und Menschen mitreißen oder Wege wegspülen. Dies kann dazu führen, dass ursprünglich einfache Wanderungen plötzlich zur Herausforderung werden.
Eine weitere Gefahr sind Gewitter mit Blitzschlag, besonders auf Klettersteigen mit viel Eisen. Laut Winter ist es selbst für Wetterdienste oft nicht genau vorhersehbar, wo Blitze einschlagen werden.
In den Hochgebirgslagen in Österreich, Frankreich, Italien und der Schweiz droht im Sommer mit steigenden Temperaturen verstärkt Eisschlag. Im Jahr 2022 wurden beispielsweise an der Marmolata im Trentino große Teile des Gletschers losgelöst und töteten elf Bergsteiger.
Aktuell liegt in den hohen Gletscherregionen allerdings noch viel nicht durchgefrorener Schnee. „In bestimmten Regionen ist das noch ein Thema. Einige der großen klassischen Gletschertouren im Wallis und Berner Oberland sind noch gar nicht gespurt, weil noch so viel Schnee liegt“, sagte Winter. Im April und Mai hatte es in höheren Lagen noch einmal kräftig geschneit.
Ende Juni starb ein 65-jähriger Deutscher bei einem Arbeitseinsatz des Deutschen Alpenvereins im Bereich des Ramolhauses in Tirol, als er etwa 200 Meter abrutschte. Er hatte mit vier Vereinsmitgliedern ein Schneefeld in den Ötztaler Alpen überquert. Bei dem Sturz stieß er gegen mehrere Felsblöcke und erlitt tödliche Kopfverletzungen.