Auf Flohmärkten lässt sich einiges entdecken. Doch was Besucher des Gruga-Flohmarkts in Essen sahen, verschlug ihnen die Sprache. Nun prüft die Polizei, was geschehen ist.
Seit dem 12. Juli findet der Gruga-Flohmarkt in Essen statt. Im Rahmen des Trödels sollen dabei auch Rechtsextreme Stände betreiben, wie Fotos der Initiative „Essen stellt sich quer“ belegen sollen. Die Initiative veröffentlichte Bilder, die zwei Stände des Gruga-Flohmarkts zeigen sollen.
Auf einem Foto ist zu sehen, wie ein Mann mit einem Kunden spricht. Der Mann trägt dabei ein T-Shirt der Klamottenmarke „Thor Steinar“, die bei Rechtsextremen beliebt ist. So betrachten der Verfassungsschutz in Brandenburg und Sachsen die Marke als Erkennungsmerkmal des rechten Milieus. „Die Motive auf den Kleidungsstücken verbinden germanische Runen, völkische Symbolik, Gewaltästhetik und Anspielungen auf die NS-Zeit“, heißt es von der Bundeszentrale für politische Bildung.
Das zweite Foto, das „Essen stellt sich quer“ veröffentlichte, zeigt ein Banner, das an einem Trödelstand gehangen haben soll. Auf diesem fordert der Verfasser „Freiheit“ für die verurteilte Holocaust-Leugnerin Ursula Haverbeck. „Ich habe nicht gelernt, aufrecht zu laufen, um später zu kriechen“, heißt es auf dem Banner.
Auf Anfrage von t-online bestätigte die Polizei Essen, dass die Fotos dem Staatsschutz bekannt seien. Allerdings seien die Beamten selbst nicht vor Ort gewesen, da sie nicht direkt alarmiert worden seien. Die Identität der Standbetreiber sei ebenfalls nicht bekannt, deswegen wird der Sachverhalt aktuell als „Prüffall“ gehandhabt, dem nachgegangen werde.
Der Betreiber des Flohmarkts sagte gegenüber „Der Westen“, dass „jegliche Art von NS-Botschaften“ zu einer Anzeige und einem „Platzverweis auf Lebenszeit“ führen würde. So ist auch in den Richtlinien des Gruga-Flohmarkts geregelt, dass „der Verkauf von Artikeln mit NS-Symbolen (auch überklebt)“sowie „Printmedien, die Gewalt Krieg oder den Nationalsozialismus verherrlichen und/oder fördern“ auf dem Trödel verboten sind.