Weniger Inhalt, kleinere Portion und höherer Preis – das sind gleich drei Punkte, mit denen eine bekannte Milchreis-Marke jetzt auf sich aufmerksam macht.
In den vergangenen Monaten haben viele Hersteller die Preise für ihre Waren erhöht. Einige im Zuge einer sogenannten Shrinkflation – also der Reduzierung des Packungsinhaltes bei gleichbleibendem Preis. Andere wiederum haben direkt die Preise für ihr Produkt angehoben, ohne etwas am Inhalt zu verändern.
Ein Hersteller jedoch hat beide Varianten umgesetzt, wie die Verbraucherzentrale Hamburg entdeckt hat. Und zwar die Euryza GmbH. Der Hersteller hat bei seinem „Oryza Milchreis“ die Kosten um bis zu 63 Prozent erhöht. Wie das?
Kleinere Packung – höherer Preis: Das sagt der Hersteller
Zum einen passte das Unternehmen die Packungsgrößen an: Anstatt 1.000 und 500 Gramm, ist der Reis nun nur noch als 800- beziehungsweise 400-Gramm-Packung erhältlich. Aufgrund einer zusätzlichen Veränderung des Packungsdesigns ist das für Verbraucher nur schwer erkennbar.
Anstatt neben der Menge nun auch noch den Preis von 2,29 Euro für 1 Kilogramm Milchreis auf 1,83 Euro für 800 Gramm Milchreis zu senken, erhöhte die Euryza GmbH den Preis. Und zwar auf 2,99 Euro – für 800 Gramm. Das entspricht einer Preiserhöhung von 63,2 Prozent, so die Verbraucherschützer.
Die Verbraucherzentrale Hamburg konfrontierte den Hersteller mit der Preiserhöhung. Dieser rechtfertigte sein Vorgehen mit „signifikanten Kostensteigerungen entlang der gesamten Lieferkette“. Weiter heißt es: „Einen Großteil dieser Kosten fangen wir selbst auf, jedoch mussten wir ab Mai 2023 zusätzliche Maßnahmen ergreifen, um dem Kostendruck zu begegnen.“ Darüber hinaus sei die Reduzierung der Füllmenge durch die „damit einhergehende Verkleinerung der Verpackung sowie die Kennzeichnung der Mengenangabe auf der Verpackung“ für Verbraucher erkennbar, so Euryza.
Dennoch kündigte das Unternehmen in seiner Stellungnahme an die Verbraucherzentrale an, die Packungsgrößen wieder auf 500 beziehungsweise 1.000 Gramm zu ändern.
Verzehrsempfehlung: Geringere Portionen
Allerdings ist den Verbraucherschützern auch aufgefallen, dass der Milchreis-Hersteller noch etwas anderes bei seinem Produkt geändert hat: die Zubereitungs- und Verzehrsempfehlungen. Zuvor sollten für vier Portionen 250 Gramm Milchreis und 1 Liter Milch verwendet werden. Nun sind es 200 Gramm Milchreis und 0,8 Liter Milch. Darüber hinaus handelt es sich nun nicht mehr um „Hauptgericht-Portionen“, sondern um „Dessert-Portionen“, merkt die Verbraucherzentrale an.