Abseits der großen Strandbäder besticht Hohwacht mit Gemütlichkeit, viel Natur und einem schönen Hinterland.
Die Vorgabe in dem kleinen Fischerort Hohwacht ist deutlich: Kein Haus darf hier höher als die Bäume sein. Und so reichen die rotgeklinkerten Häuser am Strand auch nur bis zum zweiten Stock plus Dach. Mit dieser Bauvorschrift hat sich das Dorf seinen ländlichen Charme bewahrt, während andere Ostseebäder ihre Promenade mit Hochhäusern bebaut haben. So wirkt Hohwacht zwar etwas provinziell – für Urlauber ist das aber ein großes Glück.
Hohwacht selbst liegt fast auf einer Art Halbinsel, die durch den Großen Binnensee und Nessendorfer Mühlenau abgetrennt wird. An der Ostseite bei der Dünenplattform ist der Landstreifen keine 100 Meter breit. Dahinter liegen einige Campingplätze.
Für Familien bietet das Fischerdorf einiges: Sie freuen sich über die kilometerlangen Sandstrände. Der Abenteuerspielplatz „Piratenlager“ lockt Kinder der Altersgruppen 2-14 Jahre. Westlich des Ortes schließt sich eine Steilküste an, die mit einem Wanderweg zum Spazieren einlädt.
Unweit des alten Dorfkerns befindet sich auch die Seebrücke. Von dort aus kann man den kleinen Ort gut überblicken. Doch die „Flunder“, wie die Aussichtsplattform am Ende des Stegs bei den Einheimischen heißt, ist etwas anders als manch Seebrücke an der Ostsee: Statt eines langen Stegs weit ins Meer hinaus, gibt es hier eine 370 Quadratmeter große Aussichtsplattform auf dem Wasser. Aufgehängt ist diese Konstruktion an einem 25 Meter hohen Mast.
Doch nicht nur die Küste bei Hohwacht ist einen Ausflug wert. Auch das Hinterland hat einiges zu bieten. Der als „Grafenwinkel“ bekannte Landstrich hat einige prachtvolle Herrenhäuser, die rund um Hohwacht zu finden sind. Eines davon ist das Gut Salzau, das leider in Privatbesitz ist und somit nicht mehr zur Besichtigung zur Verfügung steht. Das Gut Panker hingegen ist nur 12 Kilometer entfernt und freut sich auf Besucher. Dort finden auch Workshops statt und es gibt einen Geschenkshop. In der Schlosskapelle können Paare getraut und Kinder getauft werden.
Das alte Bauernhaus Gut Helmstorf ist immer noch ein landwirtschaftlicher Betrieb, aber dort haben auch einige Künstler ihre Ateliers. Darüber hinaus hat sich der Hof vor allem als Reitstall einen Namen gemacht. Und: Besucher können den Lehrpfad abwandern und mehr über die Kulturlandschaft rund um den Hof erfahren.
Die Anreise ab Hamburg dauert nicht lang: Über Lübeck fährt man mit dem Auto rund 90 Minuten. Wer mit dem Zug nach Hohwacht kommen will, fährt entweder über Kiel oder Lübeck und ist rund 2:30 Stunden unterwegs. Zum Übernachten lässt der Ort kaum Wünsche offen: Von kleinen Boutiquehotels, über Landgasthöfe, Ferienwohnungen oder schlichten Hotels finden Ausflügler in Hohwacht Übernachtungsmöglichkeiten.