Bremer Feuerwehr: Hochwasser wird noch tagelang anhalten
Aktualisiert am 27.12.2023 – 13:42 UhrLesedauer: 20 Min.
Kurz vor Weihnachten ist Tief „Zoltan“ über Deutschland gezogen. Nun wird vor Dauerregen gewarnt. Mehrere Regionen sind von Hochwasser betroffen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Angesichts anhaltender Regenfälle und gesättigter Böden bleibt die Hochwassergefahr in Teilen von Deutschland bestehen. In Thüringen wird eine Ortschaft bereits evakuiert. Im Norden wurden Sturmfluten erwartet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt weiterhin vor Dauerregen in mehreren Regionen.
Hochwasserlage in Braunschweig stabil
13.00 Uhr: In Braunschweig hat sich die Lage trotz des erhöhten Wasserzustroms der Oker nicht verschärft. „Die Hochwasserlage in Braunschweig hat sich stabilisiert“, erklärte ein Sprecher der Stadt am Mittwoch. Der Wasserstand der Oker habe sich während der Nacht zu Mittwoch auf gleichbleibendem Niveau bewegt. Das Wasser aus der Okertalsperre im Harz, wo am Dienstag der Notüberlauf geöffnet wurde, habe sich stark in der Fläche verteilt, so der Sprecher. Daher seien die Pegelstände der Oker in Braunschweig nur moderat gestiegen.
Die Böden an den Überflutungsflächen seien inzwischen aber gesättigt, so der Sprecher. Es werde daher etwas dauern, bis das Wasser abfließen könne. Man gehe davon aus, dass die Hochwasserstände noch einige Tage im Bereich des aktuellen Niveaus bleiben. „Es werden nur geringe neue Niederschläge erwartet, so dass das Hochwasser in Braunschweig nach Einschätzung des Krisenstabs heute etwa auf dem aktuellen Stand bleiben wird“, so der Sprecher.
Die mobilen Deiche, die die Stadt am Montag zum Schutz der Innenstadt aufgebaut hatte, werde man voraussichtlich nicht brauchen, so der Sprecher weiter.
Zwischenentspannung beim Hochwasser
12.50 Uhr: Bei der Hochwasserlage deutet sich eine vorübergehende Entspannung an. Wie der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch in Offenbach mitteilte, bleibt es am Donnerstag weitgehend trocken. „Wenigstens halten sich die Niederschlagsmengen erst mal in Grenzen, sodass sich die Hochwasserlage an einigen Flüssen weiter, wenn auch nur langsam entspannen kann“, sagte Meteorologe Adrian Leyser von der Wettervorhersagezentrale.
Aber die Entwicklung wird wohl nicht von Dauer sein. „Unter gebührender Berücksichtigung der Unsicherheiten muss konstatiert werden, dass die Gefahr kräftigerer Niederschläge wieder deutlich zunimmt“, so der Meteorologe. „Insbesondere im Westen und Nordwesten deuten die Wettermodelle viel Nass an, das die Flusspegel wohl wieder rasch ansteigen lassen wird.“ Wie groß die Dauerregen- und Hochwassergefahr tatsächlich ausfällt und welche Regionen besonders davon betroffen sein werden, kann der DWD derzeit noch nicht sagen.
Aller-Deich bei Celle teilweise beschädigt
12.40 Uhr: Ein Deich an der Aller bei Celle ist durch Hochwasser und Regen teilweise beschädigt worden. An einem Campingplatz in Langlingen sollen mit Sandsäcken und mobilen Deichen drei Sicherungslinien aufgebaut werden, teilt der Landkreis Celle mit. Der Landkreis wies die Bevölkerung an, Deiche nicht mehr zu betreten. Sie seien so aufgeweicht, dass die Gefahr bestehe, dass sie brechen. In Wienhausen südöstlich von Celle könnten Evakuierungen notwendig werden, heißt es.
Bürger sollten versuchen, sich selbst zu helfen und den Notruf nur bei akuter Gefahr zu wählen. Wegen des hohen Aufkommens könne die Feuerwehr nicht jedem Notruf nachgehen.
In dem Landkreis gebe es wegen des Hochwassers zudem auch Straßensperrungen, etwa in der Stadt Celle. Weitere Überschwemmungen drohen den Angaben nach im Südwesten der Stadt an einem Kanal. Der Landkreis habe bereits am Dienstag einen Lagestab eingerichtet. „Die Situation ist ernst und kann sich weiter verschärfen“, sagte Landrat Axel Flader (CDU).
Bewohner können vereinzelt nach ihren Häusern sehen
12.30 Uhr: Einzelne Bewohner des wegen Hochwassers evakuierten Ortes Windehausen in Nordthüringen können nach ihren Häusern sehen und sollen die Keller öffnen. Das sagte Matthias Marquardt, Bürgermeister der Stadt Heringen, zu der Windehausen gehört, nach Beratungen eines Krisenstabs.