Die US-Publikation hat einen Chatbot eingeführt, um den Lesern eine andere Art der Interaktion mit den Inhalten zu ermöglichen.
Die Washington Post hat einen eigenen Chatbot auf Basis künstlicher Intelligenz (KI) gestartet, um die Fragen ihrer Leser zum Klima zu beantworten.
Die Antworten des „experimentellen“ Tools, das online zugänglich ist, „basieren ausschließlich auf veröffentlichten Berichten von Journalisten der Post“, hieß es in der Publikation. Das Team der Zeitung befasse sich bereits seit mehr als zwei Jahrzehnten mit den Themen Klima und Umwelt.
Allerdings durchsucht das Tool nur Artikel der letzten acht Jahre.
Einsatz generativer KI
Der Chatbot basiert auf einem großen Sprachmodell (LLM), einem System, das anhand riesiger Datenmengen trainiert wurde, um Text in einer für Menschen verständlichen Sprache zu generieren.
„Wo in den USA steigt der Meeresspiegel am schnellsten?“, „Welche Auswirkungen hat die globale Erwärmung auf die Artenvielfalt?“ und „Kann man Pizzakartons recyceln?“ sind einige der von der Washington Post vorgeschlagenen Fragen.
Zusätzlich zu der von der KI generierten Antwort verlinkt der Beitrag die zum Thema der Anfrage relevanten Storys und regt die Nutzer so an, diese zur Überprüfung der vom Chatbot bereitgestellten Informationen zu verwenden.
Im Q&A-Bereichgaben die Mitarbeiter an, dass der Bot möglicherweise keine Antwort liefert, wenn Unsicherheit besteht um Halluzinationen zu vermeiden.
Das Medium erklärte außerdem, dass der Zweck des Chatbots nicht darin bestehe, Journalisten zu ersetzen, sondern eine neue Art der Interaktion mit bereits produzierten Inhalten zu ermöglichen.
Generative KI in Redaktionen
KI, insbesondere generative KI (GenAI), wird zunehmend in Nachrichtenredaktionen implementiert. Über 70 Prozent der Befragten gaben an, dass sie „generative KI in irgendeiner Form nutzen“, so eine im April von Associated Press (AP) veröffentlichte Umfrage.
Als die ersten handelsüblichen Tools wie ChatGPT auf den Markt kamen, veröffentlichten viele Publikationen rasch Richtlinien zu ihrer Verwendung.
Mehrere Verkaufsstellen haben Verträge mit GenAI-Unternehmen ausgehandelt.
So gewährte etwa die Financial Times (FT) OpenAI gegen eine nicht genannte Zahlung Zugriff auf ihre Inhalte, um ihr großes Sprachmodell zu trainieren.
Dieser Vertrag folgte auf die Verträge, die OpenAI bereits unter anderem mit AP, der französischen Zeitung Le Monde und dem spanischen Medium El País unterzeichnet hatte.
Die New York Times beschloss jedoch, die GenAI-Unternehmen gerichtlich zu bekämpfen. Im Dezember 2023 reichte die Times eine Klage gegen OpenAI und Microsoft ein und behauptete, dass ihre Sprachtrainingsmodelle auf riesigen Mengen an Textdaten aus ihren Artikeln basieren.