Am 2. Februar ist Mariä Lichtmess. Doch der Fokus des Kirchenfestes hat gewandelt: weg von Maria. Welche Kirchenfigur steht jetzt im Mittelpunkt?
Früher war an diesem Tag das offizielle Ende der Weihnachtszeit: am 2. Februar. Mittlerweile hat sich durch Kirchenreformen das Datum verschoben, an dem Krippen und Christbäume endgültig weggeräumt werden: auf den ersten Sonntag nach dem Feiertag der Heiligen Drei Könige am 6. Januar. Doch gerade für die katholische Kirche hat der Tag der Darstellung des Herrn, wie Mariä Lichtfest offiziell heißt, auch heute noch Bedeutung.
Erinnerung an Reinigungsopfer von Maria
Der 2. Februar ist genau 40 Tage nach dem 25. Dezember. Nach jüdischer Tradition war dies der Zeitraum, den eine Frau nach der Geburt eines Sohnes als unrein galt. Maria soll nach dieser Wartezeit ein Reinigungsopfer im Tempel gebracht haben. Wegen dieses Hintergrunds hieß Mariä Lichtmess früher auch Mariä Reinigung.
Der Begriff Lichtmess hat unter anderem mit einem früheren Brauch zu tun: Am 2. Februar haben Gläubige ihre Kerzen weihen lassen, die sie vorher bei einer Licht(er)messe gekauft haben. Außerdem gab es rund um den Feiertag Lichterprozessionen und Festgebäck wie Crêpes.
Früher Tag der Dienstbotenwechsel
Daneben hatte der Tag auch eine praktische Bedeutung: Dienstboten erhielten früher an diesem Tag ihr Jahresgehalt. Ab diesem Tag konnten sie sich deshalb einen neuen Arbeitgeber suchen.
Seit 1969 findet sich aber die Bezeichnung „Darstellung des Herrn“ im katholischen Feiertagskalender. Denn Joseph und Maria sollen auch Jesus in den Tempel gebracht haben. Gemäß jüdischen Vorschriften war ihr erstgeborener Sohn Eigentum Gottes und sie mussten ihn gegen Geld auslösen. Im Tempel erkannten Simeon und Hannah, eine Prophetin, dass es sich bei Jesus um den Heiland handelt.
Durch die Umbenennung verschob sich der Fokus des Feiertags weg von der Gottesmutter hin zu Jesus. Im östlichen Christentum steht wiederum die Begegnung mit den Frommen, Hypapante genannt, im Zentrum der Feierlichkeiten.