Ziel ist es, 300.000 Menschen im Rheintal vor katastrophalen Überschwemmungen zu schützen.
Österreich und die Schweiz planen, 2,1 Milliarden Euro in den Hochwasserschutz am Rhein zu investieren.
Ein entsprechendes Abkommen wurde im Mai von beiden Ländern unterzeichnet und nun vom österreichischen Parlament einstimmig gebilligt. Die Zustimmung der Schweizer Regierung steht noch aus. Darüber könnte dann ein Referendum abgehalten werden.
Die Kosten des Projekts werden sich die beiden Länder je zur Hälfte teilen. Die österreichische Bundesregierung geht dabei von Gesamtkosten von rund 1,1 Milliarden Euro bis 2052 aus.
Bundesrat Ignazio Cassis warnte Anfang der Woche, dass die jüngsten Tödliche Überschwemmungen zeigen, wie anfällig die Schweiz für Naturkatastrophen ist.
Verbesserung des Hochwasserschutzes am Rhein
Auf einer 26 Kilometer langen Strecke, bevor der Fluss an der Grenze zwischen Deutschland, Österreich und der Schweiz in den Bodensee mündet, soll mehr Raum für das Wasser geschaffen werden.
Hier wurde der Rhein im 20. Jahrhundert allmählich in einen kanalähnlicheren Zustand umgewandelt. Das Flussbett wurde durch Dämme auf beiden Seiten verengt, um Hochwasserschutz.
Dies hat einige Jahre lang funktioniert, doch nun sind angesichts des Klimawandels weitere Maßnahmen erforderlich, um eine Katastrophe zu verhindern.
Derzeit kann das Flussbett etwa 3.100 Kubikmeter Wasser aufnehmen, was einem Jahrhunderthochwasser entspricht.
Schätzungen zufolge könnte ein extremes Hochwasser, wie es alle 300 Jahre vorkommt, in der Schweiz Schäden in Höhe von bis zu 11 Milliarden Schweizer Franken (11,3 Milliarden Euro) verursachen. Österreich. Durch den Klimawandel steigt die Wahrscheinlichkeit von Starkregen, der zu Überschwemmungen dieser Art führt, deutlich an.
Um das Problem zu lösen, wollen Ingenieure dem Fluss mehr Raum geben. Das bedeutet eine komplette Neugestaltung des Flussbetts, um es in seinen natürlichen Zustand zurückzuversetzen. Einige Abschnitte könnten bis zu 380 Meter breit werden – heute ist der Fluss an seiner breitesten Stelle 70 Meter breit.
Hochwasser verhindern und die Natur wiederherstellen
Österreich und die Schweiz hoffen, durch die Erweiterung des Flussbetts zum Schutz von rund 300.000 Menschen im Rheintal vor schweren Überschwemmungen.
Der Alpenrhein ist zudem eine Art ökologische Wüste. Die Fischbestände sind aufgrund der bestehenden Infrastruktur zurückgegangen. Wirbellose Arten sind verschwunden. Die Wiederherstellung seines natürlichen Zustands könnte große Vorteile für den Naturschutz in der Region bringen.
Der Baubeginn ist für 2027 geplant, die Fertigstellung könnte bis zu 20 Jahre dauern.