Talsperre läuft über – Braunschweig vor Flutwelle
Aktualisiert am 26.12.2023 – 12:25 UhrLesedauer: 10 Min.
Kurz vor Weihnachten ist Tief „Zoltan“ über Deutschland gezogen. Nun wird vor Dauerregen gewarnt. Mehrere Regionen sind von Hochwasser betroffen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Angesichts anhaltender Regenfälle und gesättigter Böden bleibt die Hochwassergefahr in Teilen von Deutschland bestehen. In Thüringen wird eine Ortschaft bereits evakuiert. Im Norden wurden Sturmfluten erwartet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt weiterhin vor Dauerregen in mehreren Regionen.
Okertalsperre läuft über: Flutwelle in Braunschweig erwartet
12.16 Uhr: Die Okertalsperre im Harz hat ihre maximale Kapazität erreicht. Über den Überlauf der Staumauer werde inzwischen mehr Wasser in die Oker abgegeben, teilte die Stadtverwaltung Braunschweig am Dienstag mit. Statt 16 Kubikmeter pro Sekunden fließen nun 30 Kubikmeter pro Sekunde in den Fluss.
Die Hochwasserlage in Braunschweig werde diese Maßnahme weiter verschärfen, so die Stadt. Es werde erwartet, dass die Welle in den späten Abendstunden in der Stadt ankomme. Neben der Oker- ist auch die Innerste-Talsperre nach Angaben der Harzwasserwerke zu über 100 Prozent gefüllt. Auch die Wassermenge in den übrigen Talsperren geht demnach auf 100 Prozent zu.
Der Pegel am Eisenbütteler Wehr, der aktuell bei 132 Zentimetern stehe, könnte sich nach derzeitiger Prognose um etwa zehn Prozent erhöhen, so die Stadt. Es sei möglich, dass der Überlauf an der Talsperre im Laufe des Tages weiter geöffnet werden und sich die Wassermenge dadurch weiter erhöhe. Man gehe aber weiter davon aus, dass sich die durch die Oker und deren Nebenflüsse verursachten Überschwemmungen auf die ausgewiesenen Überschwemmungsgebiete beschränken.
Hochwasser an sächsischer Elbe steigt weiter
12.08 Uhr: Die Menschen an der Elbe müssen sich auf weiter steigende Wasserstände gefasst machen. Laut Landeshochwasserzentrum sollte am Dienstagnachmittag in Schöna in der Sächsischen Schweiz die Alarmstufe 3 erreicht werden, in Dresden wird dies am Mittwochmorgen erwartet. Grund seien die Schneeschmelze und starke Niederschläge im Riesengebirge. Weitere Informationen finden Sie hier.
Lage in Hochwasserhotspot stabil
10.53 Uhr: Die Hochwasserlage in dem überfluteten und weitgehend geräumten Ort Windehausen in Nordthüringen ist nach Einschätzung der Einsatzkräfte stabil. Der Ortsteil von Heringen sei zwar nach wie vor vom Hochwasser eingeschlossen, jedoch sei an manchen Stellen bereits ein ganz leichter Wasserrückgang zu verzeichnen, sagte der Kreisbranddirektor für Nordhausen, Daniel Kunze, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Entwarnung könne deswegen aber noch nicht gegeben werden.
Windehausen musste aufgrund der kritischen Lage am ersten Weihnachtsfeiertag komplett evakuiert werden. Von den knapp 500 Einwohnern seien schätzungsweise noch 100 in dem Ort, so Matthias Marquardt, Bürgermeister der Stadt Heringen, zu der Windehausen gehört. Alle anderen Bewohner seien bei Familien, Freunden und Bekannten untergekommen. Es habe niemand in der bereitgestellten Turnhalle in Heringen die Nacht verbringen müssen.
Deichbrüche in Ostfriesland – Helfer im Einsatz
Dritte Hochwasserwelle im Harz erwartet
5.05 Uhr: Für die Flussgebiete der Oker und Innerste warnen die Behörden vor einer weiteren Verschärfung der Hochwasserlage. Da im Harz bis zum Dienstagvormittag weiterer Regen vorausgesagt sei, werde eine dritte Hochwasserwelle in den Zuflüssen zu den Talsperren erwartet. Dadurch würden sich die Harztalsperren so stark füllen, dass voraussichtlich mehr Wasser abgelassen werden müsse. Dies führe dann zu einer deutlichen Verschärfung der Hochwasserlage, hieß es in einer Mitteilung.