Eine ungewöhnliche Maßnahme der lettischen Polizei beschert ukrainischen Bürgern einen fahrbaren Untersatz. Beschlagnahmte Autos werden gespendet.
In Lettland werden beschlagnahmte Autos von Alkoholsündern einem guten Zweck zugeführt: Sie werden in die Ukraine geschickt. Die Polizei des EU-Landes hat in diesem Jahr mehr als 270 Autos betrunkenen Fahrern entzogen und Richtung Kiew gesandt. Die Fahrzeuge hätten einen Gesamtwert von über 900.000 Euro, meldete das lettische Nachrichtenportal Delfi. Dabei bleibt es aber nicht: Es sind noch weitere 34 Fälle in Bearbeitung, Gesamtwert über 160.000 Euro.
Im Februar hatte das lettische Parlament beschlossen, die beschlagnahmten Autos von Trunkenheitsfahrern der Ukraine gratis zu übergeben. Diese werden demnach der Ukraine zur freien Verfügung übergeben. Wie die ukrainische Nachrichtenseite Ukrainska Prawda berichtet, sollen insgesamt 1.000 Fahrzeuge aus Lettland mit einem Gesamtwert von fast zwei Millionen Euro im Rahmen eines Projekts in die Ukraine überführt werden.
Die Ukraine verteidigt sich seit mehr als 22 Monaten gegen die russische Invasion. Infolge von russischen Luftangriffen und den Kämpfen zwischen russischen und ukrainischen Truppen werden regelmäßig Autos von Zivilisten beschädigt und zerstört. Die Menschen sind auf die Fahrzeuge dringend angewiesen – etwa auch für eine Flucht aus den besonders vom Krieg betroffenen Gebieten.