Dass Georgien erstmals EM-Teilnehmer ist, ist außergewöhnlich, der Einzug in die K.o.-Phase eine Sensation. Der reichste Mann des Landes honoriert das nun auf seine eigene Weise.
Für die georgische Fußball-Nationalmannschaft wird ihr EM-Märchen immer traumhafter. Bei ihrer ersten Teilnahme an einer Europameisterschaft überhaupt schaffte das zweitkleinste Land der Endrunde als Gruppendritter direkt den Einzug ins Achtelfinale. Dort geht es am Montag (21 Uhr im t-online-Liveticker) gegen Titelfavorit Spanien.
Dieser ungeahnte Erfolg für das Team von Trainer Willy Sagnol zahlt sich nun doppelt aus. In der Heimat kannte der Jubel keine Grenzen mehr. In der Hauptstadt Tiflis feierten die Menschen mit Autokorsos und tanzten auf den Straßen. Fans zündeten spontan Feuerwerke. Abgeordnete bejubelten den EM-Erfolg im georgischen Parlament zu Beginn ihrer Sitzung mit Gesängen und Staatsflaggen. Viele von ihnen trugen Trikots der Nationalmannschaft.
Die Spieler um Neapels Topstar Khvicha Kvaratskhelia werden bereits jetzt als Nationalhelden gefeiert. Damit nicht genug. Der georgische Oligarch und ehemalige Premierminister Bidsina Iwanischwili hat der Mannschaft eine Prämie von umgerechnet knapp zehn Millionen Euro (30 Millionen Lari) versprochen.
Mehr noch: Der Ehrenvorsitzende der Regierungspartei Georgischer Traum, gleichzeitig der reichste Mann Georgiens, habe zudem „im Falle eines Sieges über Spanien“ die gleiche Summe für die Mannschaft ausgelobt, hieß es in einer Erklärung der Partei vom Donnerstag.
Iwanischwili, der in den 90er Jahren in Russland zu großem Reichtum gekommen war, gilt als mächtiger Strippenzieher der georgischen Politik, hat selbst aber kein Regierungsamt inne.