Kurz vor Weihnachten ist Tief „Zoltan“ über Deutschland gezogen. Nun wird vor Dauerregen gewarnt. Mehrere Regionen sind von Hochwasser betroffen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Angesichts anhaltender Regenfälle und gesättigter Böden bleibt die Hochwassergefahr in Teilen von Deutschland hoch. In Thüringen wird eine Ortschaft bereits evakuiert. Im Norden wurden Sturmfluten erwartet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt weiterhin vor Dauerregen in mehreren Regionen.
Erdrutsch beschädigt beliebtes Restaurant am Elbuferweg
Die Wassermassen der letzten Tage haben in Hamburg große Mengen Erdreich abrutschen lassen. Wie ein Reporter vor Ort berichtet, traf ein Erdrutsch in der Nacht ein beliebtes Ausflugslokal in Nienstedten. Mehr dazu lesen Sie hier.
Lage in Bayern entspannt sich weitgehend
15.30 Uhr: Die Hochwasserlage in Bayern hat sich etwas beruhigt. Der Hochwassernachrichtendienst (HND) spricht nicht mehr von einer angespannten Lage. „Wir werden das weiter beobachten, aber da es keinen maßgeblichen Niederschlagsinput gibt, ist relativ absehbar, wie die Hochwasserwellen ablaufen werden“, sagte ein Sprecher. Die Überflutungen würden sich nun vor allem an die Unterläufe verlagern, wie die Donau, den Oberen Main, den Regen sowie die Fränkische Saale.
In den meisten Gegenden seien die Pegelstände gleichbleibend oder rückläufig, teilten die Polizeipräsidien in Ober- und Mittelfranken und Niederbayern am Montag mit. „Das Hochwasser hat sich ein bisschen eingependelt“, sagte ein Sprecher des Präsidiums Oberfranken. In Unterfranken steigen dem dortigen Sprecher zufolge die Pegel allerdings leicht. Es seien bereits einige Parkplätze geräumt worden. Auch in der Oberpfalz sind die Wasserstände von Donau in Regensburg und Regen weiterhin hoch.
Feuerwehr muss Fahrerin auf überfluteter Straße bergen
15.19 Uhr: Eine 45 Jahre alte Autofahrerin ist am Heiligabend in Frankenberg (Kreis Mittelsachsen) mit ihrem Wagen im Hochwasser stecken geblieben. Die Frau habe im Ortsteil Dittersbach die mit Schmelzwasser überflutete Dorfstraße befahren, berichtete die Polizei am Montag. Dabei sei offensichtlich der Motor beschädigt worden und das Auto vom Wasser eingeschlossen stehengeblieben. Die Feuerwehr habe den Wagen und die Fahrerin unverletzt geborgen.
Pegel könnten an mehreren Flüssen in der Nacht weiter steigen
14.30 Uhr: Die Hochwasserlage bleibt über die Weihnachtsfeiertage in vielen Regionen Niedersachsens ebenfalls angespannt. Hunderte Freiwillige Feuerwehrleute sind unter anderem im Landkreis Northeim sowie im Harz im Einsatz, um mit Sandsäcken Deiche zu errichten und Wohngebiete vor Überschwemmungen zu schützen. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) warnt vor Sturmfluten im Wesergebiet und an der niedersächsischen Nordseeküste. Konkret werden Bremen, Bremerhaven, Elsfleth, Brake und Rechtenfleth an der Weser sowie Wilhelmshaven an der Nordsee genannt.
Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) rechnet wegen der anhaltenden Niederschläge damit, dass in der Nacht zu Dienstag die Pegel an der Aller, Leine, Oker und ihren Zuflussgewässern sowie der Hase wieder ansteigen. Auch an der Weser werde sich die Hochwasserlage weiter verschärfen, heißt es im Hochwasserbericht des NLWKN von Montagmittag. Die Scheitelwerte seien noch nicht erreicht. An einigen Pegeln könne es sogar zu Höchstständen kommen.
Krischer zu Hochwasser: Weiter keine Entwarnung in NRW
13.51 Uhr: Angesichts der starken Regenfälle und des Hochwassers in vielen Teilen von Nordrhein-Westfalen hat Umweltminister Oliver Krischer weiter große Vorsicht angemahnt. „Wir haben in Nordrhein-Westfalen eine angespannte Hochwassersituation“, sagte der Grünen-Politiker am ersten Weihnachtsfeiertag in Oberhausen, wo er sich über die Lage am Ruhrdeich informierte. Für eine Entwarnung gebe es noch gar keinen Anlass – „ganz im Gegenteil“. Angesichts weiterer Regenfälle sei damit zu rechnen, dass die Lage zunächst auch angespannt bleibe.
Der Ruhrdeich in Oberhausen, der kritische Schwachstellen gezeigt hatte und an dem umfangreiche Maßnahmen zur Deichsicherung eingeleitet worden waren, sei nach aktuellem Stand stabilisiert, so Krischer weiter. Dies sei auf das beherzte Eingreifen zahlreicher Einsatzkräfte aus verschiedenen Teilen NRWs zurückzuführen.