Kurz vor Weihnachten ist Tief „Zoltan“ über Deutschland gezogen. Nun wird vor Dauerregen gewarnt. Mehrere Regionen sind von Hochwasser betroffen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Angesichts anhaltender Regenfälle und gesättigter Böden bleibt die Hochwassergefahr in Teilen von Deutschland hoch. In Thüringen wird eine Ortschaft bereits evakuiert. Im Norden wurden Sturmfluten erwartet. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt weiterhin vor Dauerregen in mehreren Regionen.
Pegel könnten an mehreren Flüssen in der Nacht weiter steigen
14.30 Uhr: Die Hochwasserlage bleibt über die Weihnachtsfeiertage in vielen Regionen Niedersachsens ebenfalls angespannt. Hunderte Freiwillige Feuerwehrleute sind unter anderem im Landkreis Northeim sowie im Harz im Einsatz, um mit Sandsäcken Deiche zu errichten und Wohngebiete vor Überschwemmungen zu schützen. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) warnt vor Sturmfluten im Wesergebiet und an der niedersächsischen Nordseeküste. Konkret werden Bremen, Bremerhaven, Elsfleth, Brake und Rechtenfleth an der Weser sowie Wilhelmshaven an der Nordsee genannt.
Der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) rechnet wegen der anhaltenden Niederschläge damit, dass in der Nacht zu Dienstag die Pegel an der Aller, Leine, Oker und ihren Zuflussgewässern sowie der Hase wieder ansteigen. Auch an der Weser werde sich die Hochwasserlage weiter verschärfen, heißt es im Hochwasserbericht des NLWKN von Montagmittag. Die Scheitelwerte seien noch nicht erreicht. An einigen Pegeln könne es sogar zu Höchstständen kommen.
Krischer zu Hochwasser: Weiter keine Entwarnung in NRW
13.51 Uhr: Angesichts der starken Regenfälle und des Hochwassers in vielen Teilen von Nordrhein-Westfalen hat Umweltminister Oliver Krischer weiter große Vorsicht angemahnt. „Wir haben in Nordrhein-Westfalen eine angespannte Hochwassersituation“, sagte der Grünen-Politiker am ersten Weihnachtsfeiertag in Oberhausen, wo er sich über die Lage am Ruhrdeich informierte. Für eine Entwarnung gebe es noch gar keinen Anlass – „ganz im Gegenteil“. Angesichts weiterer Regenfälle sei damit zu rechnen, dass die Lage zunächst auch angespannt bleibe.
Der Ruhrdeich in Oberhausen, der kritische Schwachstellen gezeigt hatte und an dem umfangreiche Maßnahmen zur Deichsicherung eingeleitet worden waren, sei nach aktuellem Stand stabilisiert, so Krischer weiter. Dies sei auf das beherzte Eingreifen zahlreicher Einsatzkräfte aus verschiedenen Teilen NRWs zurückzuführen.
Der Umweltminister bat zudem die Menschen eindringlich, wachsam zu bleiben, sich fortgehend über die Lage zu informieren und von Wasser und Deichen fernzuhalten. „Das ist unberechenbar“, so Krischer. Mit Blick auf den generellen Hochwasserschutz in NRW sagte er, es gebe zwar deutlichen Sanierungsbedarf, der Aufgabe in den nächsten Jahren bleibe. Grundlegend erfüllten Deiche und Hochwasserschutzanlagen aber ihre Funktion, betonte Krischer.
Hochwasser in Nordthüringen: Windehausen wird evakuiert
13.30 Uhr: Das Wasser steigt und steigt, an vielen Orten in Deutschland regnet es immer mehr. In Thüringen muss ein Ort evakuiert werden. Mehr dazu lesen Sie hier.
Hochwasserlage bleibt an Mulde angespannt
13.36 Uhr: In Teilen Sachsens bleibt die Hochwasserlage angespannt. Am ersten Weihnachtsfeiertag galt an drei Pegeln der Mulde weiterhin die zweithöchste Alarmstufe drei der vierstufigen Skala. Konkret betraf das Golzern bei Grimma, die Freiberger Mulde bei Leisnig sowie Kriebstein. Die Hochwasserwelle laufe flussabwärts und werde am Dienstagmorgen den Scheitel in Bad Düben an der Grenze zu Sachsen-Anhalt erreichen, sagte Uwe Büttner vom Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie.
„Wir haben eine ruhige Hochwasserlage“, sagte Büttner. In einigen Regionen wie im Raum Chemnitz seien die Wasserstände seit Heiligabend wieder gefallen. In Sachsen hatte es an mehreren Tagen in Folge stark geregnet, im Hügel- und Bergland geschneit. Aufgrund des Hochwassers und steigenden Oberwassers mussten etwa Straßen gesperrt werden.
Polizei warnt: Wegen Hochwasser gesperrte Straßen nicht befahren
13.03 Uhr: Die Polizei warnt Autofahrer davor, sich über die Sperrungen von Straßen wegen Hochwassers hinwegzusetzen. In der Region Northeim in Südniedersachsen sei dies passiert – einige Verkehrsteilnehmenden hätten aufwendig von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) aus ihrer misslichen Lage befreit werden müssen. Ihnen wurden am Sonntag gebührenpflichtige Verwarnungen ausgesprochen, teilten die Beamten am Montag mit.