Letzte Ruhestätte für Valeriia: Das in Sachsen getötete Mädchen wurde in der Ukraine beigesetzt. Ihre Großmutter erinnert sich an ihr letztes Gespräch.
In der ostukrainischen Stadt Pawlohrad wurde am Dienstag die neunjährige Valeriia beigesetzt. Das Mädchen war Anfang Juni im sächsischen Döbeln getötet worden, wo es mit seiner Mutter Zuflucht vor dem russischen Angriffskrieg gesucht hatte.
Rund 100 Menschen nahmen an der Trauerfeier im Hof der Großeltern Abschied. Vater Roman Hudsenko zeigte sich fassungslos: „Sie war so lebenslustig in allem. Sie hatte nie schlechte Tage“, sagte er dem ukrainischen öffentlich-rechtlichen Fernsehen. Er könne nicht glauben, dass seine Tochter getötet wurde.
Großmutter Schanna erinnerte sich an ihr letztes Videotelefonat mit der Enkelin, die sie seit mehr als zwei Jahren nicht mehr gesehen hatte. „Sie wollte in den Ferien nach Hause kommen und hatte sich so gefreut“, erzählte sie. Einen Tag vor Valeriias Verschwinden hatten die beiden noch telefoniert.
Das Mädchen war am 3. Juni auf dem Schulweg verschwunden. Trotz einer großangelegten Suchaktion mit Hubschrauber, Drohnen, Tauchern, Spezialhunden und Hunderten Polizisten wurde ihre Leiche erst nach gut einer Woche in einem Waldstück gefunden.
Ein Tatverdächtiger aus der Republik Moldau wurde wenige Tage später in einem Prager Restaurant festgenommen. Er steht unter Verdacht des Totschlags und Mordes. Ein Auslieferungsersuchen wurde gestellt. Motiv und Hintergrund des Verbrechens sind bislang unklar.