Sturmflutwarnungen für Weser und Elbe
Aktualisiert am 25.12.2023 – 04:50 UhrLesedauer: 4 Min.
Der Regen dauert an, vielerorts steigen die Pegel. Für diese Regionen gibt es nun Hochwasserwarnungen.
Der große Sturm „Zoltan“ ist vorüber, doch noch immer beschäftigt viele Regionen in Deutschland das Unwetter. Der anhaltende Regen sorgt regional für Hochwasserwarnungen. Der DWD warnt vor „ergiebigem Dauerregen“ im westlichen und zentralen Mittelgebirge sowie von Oberfranken bis Niederbayern.
Für den ersten Weihnachtstag erwartet der Deutsche Wetterdienst (DWD) weiter wechselhaftes Wetter mit Regen und Wind. Vor allem im Westen und Südosten des Landes wird es laut Prognose regnerisch, in den nordwestlichen und westlichen Gebieten vieler Mittelgebirge wird teils auch Dauerregen erwartet. Im Erzgebirge und im Bayerischen Wald sei wegen des milden Tauwetters bei 8 bis 14 Grad zusätzlich mit Wasserabfluss zu rechnen.
Der Wetterdienst warnte vor der andauernden Hochwassergefahr an vielen Bächen und Flüssen in Deutschland. Für das Weser- und Elbegebiet sowie die Nordseeküste gab das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) zudem Sturmflutwarnungen für Montag heraus.
Der Wind soll nach DWD-Vorhersage im Tagesverlauf abnehmen. Zunächst seien im höheren Bergland allerdings noch Sturmböen, auf Gipfeln auch schwere Sturmböen oder orkanartige Böen möglich.
Hochwasser an Heiligabend in vielen Teilen Deutschlands
Für Niedersachsen galt auch am späten Heiligabend galt noch eine Warnung vor großen Hochwasser. Nach Angaben des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten und Naturschutz (NLWKN) hatten am frühen Sonntagmorgen 30 Pegel die dritte von vier Warnstufen erreicht. Diese Schwelle überschritten unter anderem die Flüsse Weser, Aller, Leine und Oker. Bei Stufe drei ist die Überschwemmung von Grundstücken und größeren Flächen sowie von Straßen und Kellern möglich.
Für Teile von Nordrhein-Westfalen warnten am Sonntag Meteorologen des Deutschen Wetterdienstes vor Hochwasser in Bächen und Flüssen sowie vor Überschwemmungen von Straßen und Erdrutschen.
„Wir haben eine sehr nasse Phase, der Regen wird nicht so schnell abreißen“, sagte eine Sprecherin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Sonntag. Auch für den Harz gab der DWD eine Unwetterwarnung heraus. Auch vor Orkanböen auf dem Brocken wurde gewarnt.
Die Bezirksregierung Düsseldorf schickte am Samstag Feuerwehrleute aus umliegenden Kreisen in die Stadt Oberhausen. Dort machte den Behörden ein aufgeweichter Deich Sorgen. Im Ruhrgebiet gab es wegen des Dauerregens auf einer Strecke der Bahn Probleme. In Herdecke wurden Gleise auf der Strecke zwischen Dortmund und Hagen unterspült. Busse brachten die Kunden an ihr Ziel.
In vielen Landkreisen schützten Feuerwehren und ehrenamtliche Helfer Bereiche mit Sandsäcken. In Rodenberg im Landkreis Schaumburg sicherten Einsatzkräfte vorsorglich auch Trafostationen, wie ein dpa-Reporter vor Ort berichtete. Sirenen hätten die Einwohner in der Nacht von Samstag auf Sonntag gewarnt. Der Bürgermeister der Samtgemeinde, Thomas Wolf, berichtete am frühen Sonntagmorgen, dass nun das Hochwasser über das Wehr fließe.
Die Helfer seien von Haus zu Haus gelaufen, um die Bewohner zu warnen. Außerdem hätten sie Sandsäcke in die Stadt geschleppt. Insgesamt seien gut 300 Helfer im Einsatz, von der Feuerwehr, aber auch vom Technischen Hilfswerk. So ein Hochwasser habe es in der Gemeinde seit 25 Jahren nicht mehr gegeben.
Hochwasser im Süden, Alarmstufe 3 in Sachsen
Ähnlich wie in anderen Bundesländern werden auch die Wasserstände in den Flüssen und Bächen in Rheinland-Pfalz wieder steigen. Am Pegel Maxau am Oberrhein rechnete die Hochwasservorhersagezentrale Rhein im Laufe des Sonntages mit einem Höchststand um 760 Zentimeter. In Mainz werde voraussichtlich erst am Dienstag der Höchststand oberhalb eines zweijährlichen Hochwassers um 600 Zentimeter erreicht. Bis zum Jahreswechsel dürften dann die Wasserstände am Oberrhein fallen, hieß es. Im Bereich des Pegels Maxau ist der Rhein für die Schifffahrt gesperrt. Bei Speyer, Worms und Mainz müssen Schiffe langsam und in der Mitte des Rheins fahren.