Die Biden-Regierung hat Kaspersky verboten, in den USA Antivirensoftware anzubieten.
Die Biden-Regierung hat dem Cybersicherheitsunternehmen Kaspersky wegen der Verbindungen des Unternehmens zu Russland den Verkauf seiner Produkte in den USA verboten.
Kaspersky, ein in Russland ansässiger multinationaler Konzern, der Antivirensoftware anbietet, wird in den USA künftig keine Software mehr bereitstellen und auch keine Updates für bestehende Software anbieten können, teilte das US-Handelsministerium mit.
Die Entscheidung der USA fiel, nachdem eine Untersuchung zu dem Ergebnis kam, dass die Aktivitäten von Kaspersky aufgrund russischer Cyberaktivitäten und des Einflusses auf die Geschäftstätigkeit von Kaspersky „ein nationales Sicherheitsrisiko“ für das Land darstellten.
Das Bureau of Industry & Security des US-Handelsministeriums erklärte, die Bedenken könnten „nicht durch Schadensbegrenzungsmaßnahmen ohne ein vollständiges Verbot ausgeräumt werden“.
„Russland hat immer wieder gezeigt, dass es in der Lage und auch gewillt ist, russische Unternehmen wie Kaspersky Lab dazu zu missbrauchen, sensible US-Informationen zu sammeln und als Waffe einzusetzen. Wir werden weiterhin jedes uns zur Verfügung stehende Mittel einsetzen, um die nationale Sicherheit der USA und des amerikanischen Volkes zu schützen“, sagte Gina Raimondo, die US-Handelsministerin.
Zu den Gründen, die die USA für diesen Schritt nannten, gehörte unter anderem, dass das Unternehmen der Gerichtsbarkeit der russischen Regierung unterliege und Zugriff auf vertrauliche US-Benutzerinformationen habe.
Die USA haben den Benutzern dieser Software zwar empfohlen, zu anderen Unternehmen zu wechseln, wer jedoch weiterhin Kaspersky verwendet, muss mit keinen rechtlichen Konsequenzen rechnen.
Das US-Handelsministerium fügte hinzu, dass das Unternehmen seine Geschäftstätigkeit in den USA, etwa die Bereitstellung von Software-Updates, bis zum 29. September 2024 fortsetzen könne.
„Geopolitische Entscheidung“
Kaspersky erklärte, dass die US-Entscheidung das Unternehmen nicht daran hindere, Informationen zu Cyberbedrohungen oder Schulungen anzubieten.
Die USA hätten ihre Entscheidung „auf der Grundlage des gegenwärtigen geopolitischen Klimas und theoretischer Bedenken getroffen und nicht auf der Grundlage einer umfassenden Bewertung der Integrität der Produkte und Dienste von Kaspersky“, hieß es in einer Erklärung.
Das Unternehmen stelle keine Bedrohung für die US-Sicherheit dar, sondern biete vielmehr Schutz vor Akteuren, die es auf US-Interessen abgesehen hätten, hieß es weiter.
„Das Unternehmen beabsichtigt, alle rechtlich verfügbaren Optionen auszuschöpfen, um seine derzeitigen Geschäftstätigkeiten und Beziehungen aufrechtzuerhalten“, sagte Kaspersky und fügte hinzu, dass die internationale Zusammenarbeit bei der Cybersicherheit von entscheidender Bedeutung sei.