800 Meter Deich: Gefährdete Gemeinde soll geschützt werden
Aktualisiert am 31.12.2023 – 15:57 UhrLesedauer: 52 Min.
Ergiebige Niederschläge lassen die Flüsse in Deutschland bedrohlich ansteigen. Viele Regionen sind von Hochwasser betroffen. Alle Entwicklungen im Newsblog.
Das Wichtigste im Überblick
Kaum Entwarnung in den Hochwassergebieten: Vor allem in Niedersachsen bleibt die Lage auch am Samstag angespannt. In Sachsen ist die Hochwassergefahr hingegen größtenteils gebannt. Doch der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagt weitere Regenfälle für Anfang kommender Woche voraus.
Pegelstände in Meppen gehen leicht zurück
15.45 Uhr: Die zuletzt hohen Pegelstände in Meppen gehen nach Angaben der Stadt weiter leicht zurück. Neue Auffälligkeiten an den Deichen seien bei den jüngsten Kontrollen und Begutachtungen nicht festgestellt worden, hieß es am Nachmittag. Mit Blick auf die Silvesterfeiern bat die Stadt jedoch alle Bürgerinnen und Bürger, auf das Abbrennen von Feuerwerkskörpern zu verzichten.
Meppen liegt an Ems und Hase und ist von dem Hochwasser besonders betroffen. Mehrfach mussten Menschen aus Autos und Häusern gerettet werden. Zudem wurden in den vergangenen Tagen unter anderem ein Campingplatz und ein Seniorenheim evakuiert.
Bundesinnenministerin Faeser an Neujahr im Hochwassergebiet
15.30 Uhr: Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will an Neujahr das Hochwassergebiet in Niedersachsen besuchen. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird Faeser am Montagnachmittag gemeinsam mit Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) im Raum Oldenburg Einsatzkräfte von Technischem Hilfswerk (THW) und Bundespolizei treffen.
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) besuchte das Hochwassergebiet, verschaffte sich per Rundflug mit einem Helikopter einen Eindruck über die Hochwasserlage im Norden Niedersachsens und würdigte in Verden den Einsatz der Helferinnen und Helfer.
Gemeinde Lilienthal baut 800 Meter langen mobilen Deich auf
15.15 Uhr: In der vom Hochwasser bedrohten Gemeinde Lilienthal bei Bremen wird ein rund 800 Meter langer mobiler Deich aufgebaut. Die Gemeinde sprach in einer Mitteilung von einer rein präventiven Sicherungsmaßnahme. Die Hochwasserlage sei statisch. Es seien keine kritischen Bereiche hinzugekommen, und die Pegelstände gingen leicht zurück, was den Deich entlaste. Der mobile Deich wird den Angaben zufolge zunächst mit Luft befüllt und könnte bei Bedarf kurzfristig mit Wasser befüllt werden, um eine stabile Schutzbarriere zu bieten.
Beschädigungen an Deich im Emsland: Feuerwehr sichert
14.30 Uhr: Nach Beschädigungen an einem Deich in Haren in der Nacht sind Feuerwehrleute ausgerückt, um den Deich zu sichern. Unter anderen kamen rund 120 Einsatzkräfte aus dem Landkreis Wittmund zur Unterstützung ins Emsland, wie der Sprecher der dortigen Kreisfeuerwehr sagte. Es sei aber kein Deich in der Stadt gebrochen, betonte die Stadt Haren. „Weiterhin halten alle Deiche im
Stadtgebiet Haren (Ems) den Belastungen stand“, hieß es zuletzt.
Der Brandmeister der Kreisfeuerwehr zeigte sich zuversichtlich, den Deich bis zum Abend vollständig abgesichert zu haben. Die Stadt lobte die vielen ehrenamtlichen Helfer, die sich an der Sicherung der Deiche beteiligten.
Die Wasserschutzwälle würden auch mit Vlies gesichert. Betroffen seien Deiche an der Ems im Osten der Stadt. Wegen des Hochwassers in weiten Teilen Niedersachsens hat es bereits an mehrere Stellen Beschädigungen an Deichen gegeben.
Stadt schickt mehr als 30.000 Sandsäcke
13.37 Uhr: Um einen beschädigten Deich zu sichern, bringt die Stadt Lingen Tausende Sandsäcke nach Haren/Ems. Derzeit seien rund 15.000 Sandsäcke auf dem Weg, in den Vortagen seien bereits 18.000 weitere Sandsäcke zur Verfügung gestellt worden, teilt die Stadt mit. In der Emslandhalle sei zudem eine Anlage zum Sandabfüllen abgebaut worden, um in Haren unterstützen zu können. Die Anlage war unter der Woche in Lingen in Betrieb genommen worden, um die kritische Infrastruktur und aufgeweichte Dämme zu sichern. Mittlerweile sei die Hochwasserlage in Lingen aber stabil.
Scholz: Nach dem Hochwasser ist vor dem Hochwasser
13.14 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz dankt den Helfern, die sich aktuell in den Hochwassergebieten einsetzen. „Das Wetter, die Natur fordern uns heraus“, sagt der SPD- in Verden. „Das zeigt, dass in unserem Land Solidarität existiert“, sagt Scholz bei seinem Besuch in Niedersachsen. Unzählige Bürger würden im Moment ihre Zeit opfern und sich auch selbst in Gefahr bringen, um Helfen zu können.