Paukenschlag in der Oberliga NOFV-Nord: Den CFC Hertha 06 gibt es nicht mehr. Rund 700 Berliner Sportler sind davon betroffen.
Der Charlottenburger Fußball-Club Hertha 06 e.V. ist offiziell abgemeldet worden. Das gab der Berliner Fußball-Verband (BFV) am Mittwoch bekannt. Die Auflösung des Vereins aus der Hauptstadt wurde demnach mit der Eintragung ins Vereinsregister am 5. Februar rechtskräftig. Ein Antrag auf die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens wurde den Angaben zufolge zuvor durch das Amtsgericht Charlottenburg abgewiesen. Das Vereinsvermögen habe nicht ausgereicht, um die Kosten des Verfahrens zu decken, heißt es seitens des Verbandes.
Dadurch ist der Verein seither auch kein Mitglied des BFV mehr. Das bedeutet: Für keine Mannschaft des Clubs ist eine Teilnahme am Spielbetrieb des Verbandes mehr möglich. Seit dem 5. Februar bis zum jetzigen Abschluss aller Prüfungen habe man bereits alle Begegnungen des CFC Hertha 06 abgesetzt, so der Verband. Nun werden alle Resultate der Teams des Vereins laut dem Verband offiziell annulliert – sowohl im Herren-, als auch im Jugendbereich. Die Erste Mannschaft spielte etwa in der Oberliga NOFV-Nord unter anderem gegen Tennis Borussia Berlin, SV Lichtenberg 47 oder TuS Makkabi Berlin.
CFC Hertha 06 aufgelöst: 700 Mitglieder betroffen
Der Präsident des BFV, Bernd Schultz, sagte, dies sei „weder eine alltägliche noch eine erfreuliche Situation“. Man habe juristisch keine andere Möglichkeit gehabt, als das sofortige Ende der Mitgliedschaft des CFC Hertha 06 im BFV umzusetzen. „Für die rund 700 Mitglieder der Fußball- und Futsalabteilung des Clubs tut es mir leid, dass sie somit nicht mehr ihren gewohnten Vereinsalltag weiterführen können“, so Schultz weiter.
Alle im Verein gemeldeten Spieler könnten sich nun bei jedem anderen Verein im BFV anmelden. „Ich hoffe, dass die vielen Spielerinnen und Spieler, bei denen es sich zum Großteil um Kinder und Jugendliche handelt, trotz der unerfreulichen Umstände dem Fußball treu bleiben und möglichst schnell einen neuen Club finden“, fügt der BFV-Vizepräsident Jan Schlüschen-Hesterberg hinzu.
Der CFC Hertha 06 hatte in den vergangenen zwei Jahren für Schlagzeilen gesorgt, weil zwei A-Jugendspieler im Spiel gegen den jüdischen Verein TuS Makkabi Berlin antisemitische Äußerungen getätigt und den Hitlergruß gezeigt haben sollen. Mehr dazu lesen Sie hier. Der damalige Vizepräsident des Oberligisten hatte sich daraufhin ebenfalls antisemitisch geäußert und wurde von allen Ämtern freigestellt.