Bis Ende 2025
5G-Netz bald für alle? Netzbetreiber planen Vollversorgung
17.07.2024 – 10:30 UhrLesedauer: 3 Min.
Etwa alle zehn Jahre kommt ein neuer Mobilfunkstandard in Deutschland. Nun ist sozusagen Halbzeit bei 5G – Ende 2025 sollen alle Haushalte abgedeckt sein.
- Bis 2025 soll fast jeder Haushalt in Deutschland 5G nutzen.
- Telekom führt mit der größten Flächenabdeckung, O2 setzt voll auf 5G-Technologie.
- 5G ermöglicht Nutzern u. a. schnellere Datenübertragung und ein stabileres Netzwerk bei Großevents.
Fünf Jahre nach dem Start des ersten deutschen 5G-Handynetzes peilen die Mobilfunk-Unternehmen eine fast vollständige Haushaltsabdeckung an. „Bis Ende 2025 soll die gesamte Bevölkerung mit 5G erreicht werden“, sagte der Technikchef von O2 Telefónica, Mallik Rao, in München.
Es wird jedoch voraussichtlich erst einmal bei einer fast vollständigen Abdeckung bleiben. Denn O2, wie auch andere Netzbetreiber, hat Schwierigkeiten seine Antennen auf geeigneten Grundstücken zu platzieren. Die Telekom peilt für Ende 2025 einen Wert von 99 Prozent an, Vodafone will im März 2025 bei 95 Prozent sein.
5G bezeichnet die fünfte Generation der Mobilfunktechnologie, die ein deutlich schnelleres mobiles Netz ermöglicht. Diese neue Technologie unterstützt eine wachsende Zahl vernetzter Geräte im alltäglichen Umfeld, von Smartphones hin zu Haushaltsgeräten und Verkehrssystemen.
Vodafone hatte am 17. Juli 2019 sein damals noch kleines 5G-Netz für Endkunden freigeschaltet. Später folgten die Deutsche Telekom und O2 Telefónica mit der Netzöffnung für Verbraucher.
Nach seinem frühen 5G-Start fiel Vodafone zurück, die Konkurrenten zogen vorbei: Die Deutsche Telekom erreicht mit ihren Antennen nach eigenen Angaben mehr als 96 Prozent der deutschen Haushalte, O2 spricht von 96 Prozent. Vodafone kommt auf mehr als 92 Prozent. Ende 2023 folgte 1&1 als vierter 5G-Mobilfunker, sein noch eher kleines eigenes Netz wird schrittweise vergrößert.
Die Prozentwerte beziehen sich auf Häuser, diese Vorgabe stammt aus einem Auflagenkatalog der Bundesnetzagentur. Für Verbraucher aussagekräftiger ist aber die Fläche, schließlich wollen sie nicht nur dort Netz bekommen, wo es Häuser gibt, sondern überall, wo sie unterwegs sind.
Hierzu hat die Bundesnetzagentur Angaben der Netzbetreiber publiziert, Stand April 2024. Es zeigt sich, dass die Deutsche Telekom deutlich vorn liegt: Der Bonner Konzern kommt bei 5G auf eine Flächenabdeckung von 81,1 Prozent, Vodafone auf 69 Prozent und O2 Telefónica auf 66,5 Prozent.
O2 ist der einzige der drei Betreiber, der sein Netz schon komplett auf das „5G Standalone“ umgestellt hat und bei dem im 5G-Netz komplett auf Technologie des Vorgängerstandards 4G verzichtet wird. Das ist technisch gesehen zwar ein Vorteil, die allermeisten Smartphone-Nutzer dürfte diesen Zusatznutzen bei ihren alltäglichen Anwendungen aber kaum merken.
5G bietet eine schnellere Datenübertragung. Vodafone gibt sein Maximum bei der Vorgängertechnologie 4G (auch LTE genannt) für Privatkunden mit 300 Megabit pro Sekunde im Download an und bei 5G mit 1.000 Megabit.
Welchen Nutzen hat 5G für Verbraucher? Das 5G Netz ist aufgrund seiner schnelleren Datenübertragung ohne gleichzeitiger Verzögerung den Vorgängern überlegen. So bleibt etwa bei Großveranstaltungen das Netz trotzdem stabil. Bei 4G sinkt die Bandbreite hingegen deutlich. Außerdem laden Inhalte deutlich schneller und Smarthome-Technologien können aus der Ferne gesteuert werden.
In etwa alle zehn Jahre kommt ein neuer Funkstandard auf den Markt, mit 6G wird 2029 oder 2030 gerechnet. Die Übertragung und Latenz (Reaktionszeit) wird wohl noch besser. 5G werde dann noch sehr lange zeitgleich existieren, sagt Vodafone-Manager de Groot.
Für Verbraucherinnen und Verbraucher erscheinen alltagstaugliche Vorteile hierbei aus heutiger Sicht schwer vorstellbar. Angesichts der steigenden Datenanforderungen von Virtual-Reality-Anwendungen und anderen Internetdiensten könnte aber auch ihnen 6G einen Nutzen bringen. Letztlich ist das aber noch Zukunftsmusik. Großes Potenzial wird 6G zum Beispiel in der Medizin beigemessen, etwa bei Operationen, die aus der Ferne gesteuert werden.