Nach einem 24-stündigen Ausstand Anfang Februar wird der Öffentliche Nahverkehr in Hamburg erneut bestreikt. Dieses Mal soll der Warnstreik länger andauern.
Im Tarifkonflikt des öffentlichen Nahverkehrs steht in Hamburg ein neuer Warnstreik bevor: Die Gewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Hamburger Hochbahn AG und der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein GmbH (VHH) aufgerufen, in der kommenden Woche für 48 Stunden die Arbeit niederzulegen. Damit wollen sie den Druck auf die Arbeitgeber erhöhen, die ihrer Ansicht nach keine ernsthaften Angebote zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen und zur Entlastung der Beschäftigten vorgelegt haben.
Der Warnstreik soll am Donnerstag, 29. Februar, um 3 Uhr beginnen und bis Samstag, 2. März, um 3 Uhr, den gesamten öffentlichen Nahverkehr in Hamburg lahmlegen. Betroffen sind die U-Bahnen, Busse und Nachtbusse. Fahrgäste müssen sich auf erhebliche Einschränkungen und Ausfälle einstellen. Verdi empfiehlt, auf alternative Verkehrsmittel auszuweichen oder Fahrgemeinschaften zu bilden.
Angebote der Hochbahn und der VHH nicht ausreichend
Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Reduzierung der regulären Dienstzeiten um eine halbe Stunde pro Tag und eine 35-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich. Außerdem verlangt sie eine bessere Planung der Dienste, mehr Pausen und Erholungszeiten sowie eine Anpassung der Zulagen an die steigenden Lebenshaltungskosten.
Verdi kritisiert, dass die Arbeitgeber diese Forderungen ignorieren oder nur unzureichend erfüllen wollen. Die Hochbahn habe lediglich eine halbe Stunde weniger Arbeitszeit ab 2026 angeboten, was kein ernsthaftes Angebot sei. Die VHH habe ein Angebot gemacht, das aber vollkommen unzureichend und ungeeignet für eine ernsthafte Entlastung sei.
Verdi erhält Unterstützung von Fridays for Future
Die Gewerkschaft betont, dass die Verbesserung der Arbeitsbedingungen und die Entlastung der Beschäftigten nicht nur im Interesse der Beschäftigten, sondern auch im Interesse der Fahrgäste und der Verkehrswende seien. Ohne motiviertes und gesundes Personal sei ein attraktiver und klimafreundlicher öffentlicher Nahverkehr nicht möglich.
Unterstützung erhält Verdi dabei von der Klimabewegung Fridays for Future, die für den 1. März zu einem Klimastreiktag aufgerufen hat. Die Klimaaktivisten solidarisieren sich mit den ÖPNV-Beschäftigten und fordern die Politik auf, den Weg für eine Verkehrswende freizumachen.