60 Millionen Euro hat es gekostet, den Hamburger Flakbunker aufzustocken und zu begrünen. Die Betreiber ziehen nun eine erste Bilanz.
Seit vier Wochen ist der Hamburger Bunker am Heiligengeistfeld für Besucher geöffnet und mehrere zehntausend Menschen sind bereits gekommen. Täglich seien etwa 4.000 Personen auf dem Bunker unterwegs, sagte eine Sprecherin des Betreibers RIMC der Deutschen Presse-Agentur (dpa) in Hamburg. „Am ersten Wochenende nach der Eröffnung hatten wir sage und schreibe 25.000 Besuchende auf dem Bunker.“ Der Dachgarten des Bunkers ist in den warmen Monaten zwischen 9.00 und 21.00 Uhr zugänglich.
Auf dem begrünten Weltkriegsbunker mit öffentlichem Dachgarten sind nicht nur Hamburger, sondern auch viele Touristen aus Deutschland und der ganzen Welt unterwegs, sagte die Sprecherin weiter. Der Bunker beherbergt ein Hard-Rock-Hotel, das vom Time Magazine zu den „World’s Greatest Places 2024“ gezählt wird. Das habe zahlreiche Gäste zum Beispiel aus den USA, Japan, Brasilien oder auch Australien angezogen. Die Auslastung des Hotels mit seinen 134 Zimmern liege derzeit bei mehr als 80 Prozent.
Wo so viele Menschen unterwegs sind, gebe es aber auch Probleme. So ist der Rasen des Dachgartens gesperrt, weil er aufgrund der übermäßigen Nutzung zu vertrocknen drohte. Die Grünfläche solle aber schon bald wieder betreten werden können. Zudem waren die Toiletten verdreckt und es lag Müll herum. Diese Probleme seien nun auch gelöst, Essen und Getränke mitzubringen sei nun verboten.
Zwangsarbeiter hatten den Flakbunker 1942 errichtet. Er war ursprünglich 38 Meter hoch und wurde ab 2019 um fünf weitere Etagen auf 58 Meter erhöht sowie üppig begrünt. Der Dachgarten mit 4.700 Pflanzen ist von außen durch luftige Höhen über den sogenannten Bergpfad erreichbar, der teils ebenfalls von vielen Pflanzen, Sträuchern und Bäumen gesäumt ist.
Rund 60 Millionen Euro sollen die Aufstockung und die Begrünung des Kolosses gekostet haben, hieß es Ende 2023 vom privaten Bauherren. Neben dem Hotel Reverb by Hard Rock gibt es auch eine Sport- und Veranstaltungshalle auf dem Bunker.
Am Gebäude ist auch ein Gedenk- und Informationsort, der an die Geschichte des Bauwerks erinnert. In dem Bunker fanden im Zweiten Weltkrieg zeitweise bis zu 25.000 Menschen Schutz. Bislang wird die Historie des Kolosses auf Infotafeln auf Ebene 0 vor dem Hotel erzählt, künftig sollen Dauerausstellung und Gedenkort in eigenen Räumen einen Platz finden.