Die Komödie „Overboard“ floppte an den Kinokassen, trotzdem ist der Film mit Goldie Hawn und Kurt Russell ein Klassiker. So hat sich die Schauspielerin verändert.
Vor 36 Jahren flimmerte „Overboard – Ein Goldfisch fällt ins Wasser“ erstmals über die Kinoleinwände. Kritiker lobten den Streifen damals als „sehr gelungene Komödie“, als „warm“ und „amüsant“. Dennoch galt der Film in den Achtzigerjahren als Flop an den Kinokassen.
In Deutschland sahen ihn nicht einmal 400.000 Menschen. Trotzdem ist „Overboard“ Kult und ein Klassiker. Goldie Hawn spielte eine Millionärin, die bei einem Bootsunfall ihr Gedächtnis verliert, Kurt Russell einen Schreiner, der die Chance nutzt, sich eine Mutter für seine Söhne ins Haus zu holen.
Liebe ohne Trauschein
Schon damals galten Goldie Hawn und Kurt Russell als Traumpaar Hollywoods. Drei Jahre vor den Dreharbeiten zu „Overboard“ hatten sich die beiden am Set von „Swing Shift – Liebe auf Zeit“ ineinander verliebt. Sie wurden ein Paar – und sind es auch bis heute. Geheiratet haben sie jedoch nie.
Goldie Hawn, die bereits zweimal geschieden ist, brachte die Kinder Kate und Oliver Hudson in die Beziehung mit, Kurt Russell einen Sohn aus erster Ehe. Ihr gemeinsames jüngstes Kind, Sohn Wyatt, ist inzwischen 37 Jahre alt.
Erster Oscar mit 24 Jahren
Beide verbindet auch die frühe Leidenschaft für die Bühne. Russell spielte schon mit zwölf Jahren in TV-Serien mit, Hawn wollte als kleines Mädchen Tänzerin werden und damit dem Beruf ihrer Mutter folgen. Ihre Hollywood-Karriere begann mit Klamauk-Sendungen beim Fernsehen. Als Hawn 1969 ihre erste kleine Filmrolle in „Die Kaktusblüte“ neben Walter Matthau und Ingrid Bergman bekam, gewann sie – mit 24 Jahren – auf Anhieb den Oscar als beste Nebendarstellerin.
Danach ging es Schlag auf Schlag. Steven Spielberg holte sie Mitte der Siebziger für den Thriller „Sugarland Express“ vor die Kamera. Mit „Shampoo“ an der Seite von Warren Beatty und „Eine ganz krumme Tour“ etablierte sie ihren Ruf als Comedystar. „Schütze Benjamin“, ihr erster Film mit der eigenen Produktionsfirma, war 1980 ein Kassenschlager und brachte ihr eine Oscar-Nominierung für die beste Hauptrolle ein.
Mel Gibson, Meryl Streep und Co.
Nach „Overboard“ nahm es Goldie Hawn weiter mit vielen Hollywoodstars auf. Mel Gibson jagte sie in der Actionkomödie „Ein Vogel auf dem Drahtseil“. In der Satire „Der Tod steht ihr gut“ trat sie gegen Meryl Streep und Bruce Willis an. Mit Bette Midler und Diane Keaton nahm sie in „Der Club der Teufelinnen“ Rache an treulosen Ehemännern.
In „Schlaflos in New York“ landete sie mit Steve Martin in Manhattan, in „Stadt, Land, Kuss“ machte sie Warren Beatty schöne Augen. In der Tragikomödie „Groupies Forever“ mimte sie ein ehemaliges Rock-Groupie aus den Sechzigern. In „Mädelstrip“ schlug sie als Mutter-Tochter-Team mit Amy Schumer über die Stränge. Ja, die Liste ihre Filme ist lang.
Ihr letzter Film liegt allerdings bereits vier Jahre zurück. Goldie Hawn war 2020 in dem Weihnachtsfilm „The Christmas Chronicles 2“ zu sehen. Gemeinsam mit ihrem Partner schlüpften sie erneut in die Rollen von Mr. und Mrs. Santa Claus.
Zudem widmet sich Goldie Hawn wie einst ihre Mutter in den Sechzigerjahren sozialen Aufgaben. Ihre 2003 gegründete Stiftung „The Hawn Foundation“ hilft Kindern mit emotionalen Problemen bei Stressbewältigung. Mit Ärzten und Psychologen hat die Schauspielerin Achtsamkeits- und Meditationsprogramme entwickelt. Laut ihrer Webseite hat die Stiftung weltweit schon mehr als sieben Millionen Kinder in Schulen erreicht.