Dauerregen, Hochwasser, katastrophale Fluten: Hier lesen Sie alle aktuellen Entwicklungen zu den angekündigten Unwettern.
Ein langsam ziehendes Tief wird viel Regen vom Mittelmeer nach Deutschland und in die Nachbarländer bringen. Meteorologen warnen bereits seit Tagen vor enormen Niederschlagsmengen. Lokal seien bis Montag bis zu 500 Liter Regen möglich – das wäre mehr als das Doppelte von dem, was 2021 innerhalb von 24 Stunden im Ahrtal niederging.
- Warnkarte: An diesen Orten in Deutschland gelten Unwetterwarnungen
- Niederschlagsradar: Hier kommt es zu starken Regenfällen
Alle Informationen zum Unwetter finden Sie in diesem Newsblog.
7.16 Uhr: In Wien dürfen rund 140 Menschen ein Kreuzfahrtschiff nicht mehr verlassen. Aufgrund des Hochwassers wurde die Schifffahrt auf der Donau eingestellt, weshalb die „Thurgau Prestige“ festgezurrt in Wien liegt. Da der Steg zum Pier überflutet sei, dürften die rund 100 Passagiere und etwa 40 Crew-Mitglieder nicht von Bord gehen, wie der Schweizer Sender SRF unter Berufung auf das Reiseunternehmen Thurgau Travel berichtete. Laut SRF wurde den Passagieren mitgeteilt, dass sie mindestens bis Dienstag auf dem Schiff bleiben müssten.
Die schweren Unwetter in Österreich hatten Meteorologen schon am Donnerstag vorausgesagt. Die Flussreise begann trotzdem am Freitag. Der Geschäftsführer von Thurgau Travel, Daniel Pauli-Kaufmann, sagt dem SRF dazu: „Zu diesem Zeitpunkt war auch für Experten, deren Expertise eingeholt wurde, nicht abzusehen, dass die Donau in diesem Bereich nicht befahrbar sein könnte.“
7.05 Uhr: Nach schweren Unwettern und Überschwemmungen im Südwesten Polens bereitet sich die Stadt Breslau (Wroclaw) in Niederschlesien auf eine Flutwelle vor. Bürgermeister Jacek Sutryk rief Hochwasseralarm für die Stadt an der Oder aus. Zu den damit verbundenen Sicherheitsmaßnahmen gehörten die Überwachung der Deiche rund um die Uhr, die Kontrolle und der Schutz von Kanälen sowie die Schließung von Deichübergängen, sagte Sutryk in einem auf Facebook verbreiteten Video.
Voraussichtlich wird die Flutwelle Breslau am Mittwoch erreichen. Die bisherigen Prognosen, wonach Breslau nicht so stark betroffen seien werde, seien korrigiert worden, sagte der Bürgermeister. Voraussichtlich werde die Flut aber nicht so hoch wie beim Oderhochwasser 1997. Damals wurde ein Drittel der Stadt überflutet.
Sutryk betonte, heute sei die Infrastruktur jedoch in einem viel besseren Zustand. Es gebe neue Deiche, Rückhaltebecken und Polder. Er hoffe, dass das Hochwasser nicht in die Stadt eindringen werde.
6.45 Uhr: Eine Frau ist in Görlitz beim Prüfen des Pegelstandes in die Neiße gefallen. Laut ersten Angaben der Polizei ist die Frau am Parkhotel Merkur am Wasserrand ausgerutscht und in den Fluss gefallen. Sie sei etwa 700 Meter in der Neiße getrieben, bis sie sich kurz vor dem Wehr Vierradmühle aus dem Wasser ziehen konnte. Sie wird aufgrund einer Unterkühlung aktuell in einer Klinik versorgt.
5 Uhr: In Sachsen schwellen die Flüsse weiter an. Am Elbe-Pegel Schöna an der Grenze zu Tschechien wurde am frühen Montagmorgen der Richtwert der Alarmstufe 3 überschritten. Der Pegelstand im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge erreichte nach Angaben des Landeshochwasserzentrums 6,03 Meter und überstieg den Richtwert von 6 Metern damit knapp. Ab Stufe 3, der zweithöchsten Warnstufe, sind Überschwemmungen auch von bebauten Gebieten möglich.
Auch das Wasser der Lausitzer Neiße steigt weiter. Am Pegel in Görlitz an der polnischen Grenze wurde am Morgen demnach ein Wasserstand von 4,98 Metern erreicht. Ein Abschnitt der Bundesstraße 99 sei in Görlitz aus Sicherheitsgründen gesperrt worden, sagte ein Sprecher der Polizei. Der Richtwert für Warnstufe 3 liegt hier bei 4,80 Metern.
Zu größeren Einsätzen kam es nach Auskunft des Lagezentrums und der Polizei zunächst nicht. „Wir mussten noch niemanden in Sicherheit bringen, aber das Wasser steigt“, sagte der Sprecher der Polizeidirektion Görlitz. Das Wasser sollte in den Regionen voraussichtlich weiter steigen.
4 Uhr: Reißende Wasserfluten sind im Katastrophengebiet in Niederösterreich in der Nacht durch Straßen und Siedlungen gespült. Bei anhaltendem Regen gehen die Einsätze von Tausenden Rettungskräften unermüdlich weiter. Menschen müssen in Sicherheit gebracht und Dämme aus Sandsäcken aufgeschichtet werden, um Häuser und Keller zu schützen.