Wer eins der neuen EM-Trikots des DFB-Teams haben will, muss dafür ganze 100 Euro bezahlen. Hersteller Adidas bekommt von dem Geld allerdings nur ein Fünftel.
Es kam nicht bei allen gut an: Als der DFB und Adidas das neue Auswärtstrikot für die anstehende Heim-EM präsentierten, rümpften einige Fans die Nase. Denn das Shirt kam statt in einer traditionellen Farbe wie Grün, Schwarz oder Rot in einer knalligen Kombination aus Pink und Lila daher.
Doch trotz der Kritik von einigen findet das neue Shirt reißenden Absatz. Wie Adidas-Sprecher Oliver Brüggen schon im März erklärte, habe das bunte Trikot den besten Verkaufsstart eines deutschen Auswärtstrikots jemals hingelegt. Bestätigt wird dieser Eindruck dadurch, dass das Shirt auf der Adidas-Website quasi dauerhaft ausverkauft ist.
Dass die Lust bei den deutschen Fans auf die Heim-EM aber auch insgesamt groß ist, lässt sich daran erkennen, dass sich auch das schlichtere neue Heimtrikot laut Adidas „sehr großer Beliebtheit“ erfreue.
Dabei müssen die Fans des DFB-Teams für eines dieser Trikots durchaus tief in die Tasche greifen: Stolze 100 Euro kostet ein Exemplar. Wer sich das Trikot mit Nummer und Namen eines bestimmten Spielers beflocken möchte, zahlt nochmal 17 Euro drauf. Doch wie setzen sich die Kosten für das Trikot zusammen und wer bekommt wie viel von dem Geld?
Der SWR ist in einem Marktcheck der Sache auf den Grund gegangen. Die reinen Produktionskosten des Trikots liegen demnach bei 11,30 Euro. Hinzu kommen 6,50 Euro, die Adidas an Lizenzgebühr an den DFB bezahlen muss. Steuern verschlingen einen Anteil von 15,96 Euro. Die Werbekosten betragen 2,90 Euro, der Vertrieb verschlingt weitere 2,77 Euro.
Adidas selbst kann mit dem Verkauf eines Trikots nach SWR-Angaben 19,80 Euro und damit nur rund ein Fünftel des Preises als Gewinn verbuchen. Der größte Anteil geht mit 40,77 Euro an die jeweiligen Einzelhändler.