Der 1. FC Köln nutzt die Länderspielpause für ein Trainingslager in Spanien. Vor der Abreise am Montag gibt es allerdings noch personelle Fragezeichen.
Stand jetzt weiß wohl nicht einmal Chefcoach Timo Schultz zu 100 Prozent, mit welchem Kader er am Montagmittag nach Spanien fliegen wird. Bis einschließlich Samstag will sich der 1. FC Köln an der Costa Blanca – in Algorfa nahe Alicante – für die letzten acht Saisonspiele rüsten. Kurz vor dem Start ins Trainingslager wackeln jedoch noch mehrere Profis.
Auf ein Quartett muss Schultz definitiv verzichten: Eric Martel, Jan Thielmann, Denis Huseinbasic und Leart Pacarada stehen in den Aufgeboten ihrer jeweiligen Nationalmannschaften. Martel und Thielmann treffen mit der deutschen U21 in der EM-Qualifikation auf den Kosovo (22. März) und Israel (26. März). Für Denis Huseinbasic geht es bei der ersten Nominierung für Bosniens A-Nationalmannschaft in den EM-Playoffs direkt um alles, Gegner im Halbfinale ist die Ukraine (21. März). Pacarada wiederum gastiert mit dem Kosovo zu Testspielen in Armenien (22. März) und Ungarn (26. März).
Maina und Ljubicic rechtzeitig gesund?
„Wir hätten uns gewünscht, dass überhaupt keiner nominiert wird“, sagt FC-Sportchef Christian Keller ganz ehrlich. Doch die Länderspiel-Abstellungen halten sich, nicht zuletzt aufgrund der schwachen Kölner Saison, in Grenzen. „Es fehlen nicht so viele Spieler“, weiß auch Keller und hofft, „dass die grippekranken Spieler bis Montag so weit sind, dass sie mitreisen können“. Dabei handelt es sich um Linton Maina und Dejan Ljubicic, die schon das Heimspiel gegen Leipzig am Freitagabend (1:5) verpassten.
Luca Waldschmidt, der nach seinem Wadenbeinanbruch im Januar derzeit individuell trainiert, soll am Montag im Flieger sitzen. Die FC-Verantwortlichen erwarten, dass die Leihgabe des VfL Wolfsburg während oder kurz nach der Länderspielpause wieder mit der Mannschaft trainieren kann. „Wir haben einfach die Situation, dass die Bruchstelle immer mal wieder reagiert, wenn die Belastung steigt“, sagt Keller über den aktuellen Stand und erklärt: „Da muss man von Tag zu Tag schauen, bis keine Belastungsreaktion mehr da ist.“ Man sei aber „zuversichtlich, dass Luca nach der Länderspielpause wieder zur Verfügung steht“.
Uth in „zwei, drei Wochen wieder auf dem Platz“
Mark Uths Rückkehr wird bekanntlich noch länger auf sich warten lassen. Nach einer Innenband-Zerrung Anfang Januar und Komplikationen in der Reha drehte der größte Pechvogel der Geißböcke zuletzt nur Laufrunden rund ums Trainingsgelände. Von einem drohenden Karriereende, über das jüngst spekuliert wurde, sei der 32-Jährige aber „noch weit weg“, wie Keller versichert.
„Als er so weit war, dass er wieder auf dem Platz war, hatte er einen Rückschlag bei einer Schussaktion. Da ist das Ding leider wieder ein bisschen aufgegangen. Jetzt müssen wir gucken, wie lange er noch braucht“, erklärt der FC-Sportchef, warum sich Uths Verletzungspause nach der eigentlich harmlosen Zerrung derart zieht, kündigt aber an: „Das wird keine Monate mehr gehen. Wenn nicht noch mal ein Rückschlag kommt, rechne ich damit, dass Mark in den nächsten zwei, drei Wochen wieder auf dem Platz steht.“
Keller: „Wichtiger als ein Trainingslager“
Während über Uths Teilnahme am Trainingslager kurzfristig entschieden werden soll, entscheidet bei Florian Kainz und Marvin Schwäbe einzig und allein der Nachwuchs. Beide werden in Kürze – sollte es inzwischen nicht sogar schon geschehen sein – zum zweiten Mal Vater. Daher gibt es eine Sonderregelung für den Kapitän und seinen Stellvertreter. „Wir haben beiden Spielern gesagt, dass die Familie, wenn du Papa wirst, noch mal einen Tick wichtiger ist als ein Trainingslager“, erläutert Keller.
Der 45-Jährige ergänzt: „Wenn die Babys am Wochenende kommen – ich glaube, bei einem könnte es gut aussehen –, dann werden die Spieler direkt mitreisen. Wenn die Babys bis Montag nicht da sind, bleiben die beiden Spieler erst mal in Köln, weil es wirklich nur noch um Tage gehen kann, und reisen dann nach.“ Im Fünf-Sterne-Resort „La Finca“, wo der FC in Algorfa wohnt, könnten die Betten von Kainz und Schwäbe also zunächst leer bleiben. Aber: „Der Großteil des Kaders ist dabei, sodass wir gut arbeiten können“, ist sich Keller sicher.